Lampedusa: Lagerverwaltung entlassen

Das schockierende Handy-Video über die unmenschliche Behandlung von Flüchtlingen auf Lampedusa hat in Italien eine heftige innenpolitische Diskussion ausgelöst. Als erste Konsequenz hat die Regierung den Vertrag mit der Genossenschaft aufgelöst, die für die Verwaltung des Flüchtlingslagers zuständig war.

Abendjournal, 19.12.2013

Innenminister verkündete Maßnahme

Die italienische Regierung hat den Vertrag mit der Genossenschaft aufgelöst, die für die Verwaltung des Flüchtlingslagers auf der Insel Lampedusa zuständig ist. Dies berichtete der italienische Innenminister Angelino Alfano.

Der Beschluss wurde wegen der offensichtlich erniedrigenden Behandlung von Flüchtlingen in dem Aufnahmezentrum der Insel ergriffen. Bilder, die vom RAI-Fernsehen gesendet wurden, zeigen, wie sich Migranten in dem Zentrum reihenweise im Freien nackt an einer Wand aufstellen müssen, um dann in der winterlichen Kälte aus hygienischen Gründen mit einem Mittel gegen Krätze abgespritzt zu werden. Die Bilder hatten eine heftige Diskussion über die Behandlung der Migranten auf Lampedusa ausgelöst.

"Wir können nicht zulassen, dass auf Lampedusa die Würde der Flüchtlinge nicht respektiert wird", kommentierte der Innenminister. Die Staatsanwaltschaft der sizilianischen Stadt Agrigent leitete eine Untersuchung wegen Misshandlungen ein. Der syrische Staatsbürger, der mit einem Handy die Bilder aufgenommen hatte, wurde unter Polizeischutz gestellt und wird noch am heutigen Donnerstag Lampedusa verlassen, berichteten italienische Medien.

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