Smart Meter: Bedenken wegen Datenschutz

Starke Bedenken gegen die neuen digitalen Stromzähler haben Datenschützer. Zumindest in der derzeit geplanten Form sind die Geräte zu unsicher und liefern zu viele private Informationen. Aber auch große Energieversorger stehen wegen zu vieler offener Fragen noch auf der Bremse. Bis 2019 sollen 95 Prozent aller österreichischen Haushalte umgerüstet sein.

Abendjournal, 30.12.2013

Stromablesung im Viertelstundentakt "muss nicht sein"

Smart Meter, die sogenannten intelligenten Stromzähler, kommen, aber wie genau, das ist noch offen. Die EU gibt vor, dass bis 2020 mindestens 80 Prozent aller Haushalte über einen neuen Stromzähler verfügen müssen. In Österreich sind die Netzbetreiber per Verordnung verpflichtet, sogar 95 Prozent der Haushalte auf digitale Stromzähler umzurüsten.

Stefan Zach vom Energieversorger EVN kritisiert aber, dass es noch viele ungelöste Fragen zur Umstellung auf Smart Meter gebe - und viele Schwachstellen: "Man kann feststellen, ob eine Wohnung bewohnt ist oder nicht, wie viele Personen sich zu einem bestimmten Zeitpunkt darin aufhalten, und wahrscheinlich auch, welche Geräte in Anspruch genommen werden." Vor allem die Stromablesung im Viertelstundentakt müsse nicht sein und sei in anderen Ländern auch absolut unüblich, sagt Reinhard Brehmer von den Wiener Netzen. Er spricht von einem "Überschießen des generellen Ziels".

Arge Daten: Mit Umstellung warten

Prinzipiell sollen digitale Stromzähler soll den Konsumenten beim Energiesparen helfen. Man erfährt rasch, wofür wie viel Strom verbraucht wird, und was dieser Strom gerade kostet.

Hans Zeger von der Arge Daten empfiehlt, mit der Umstellung zumindest so lange zu warten, bis es europaweite Sicherheitsstandards gibt und die Geräte technisch ausgereift sind. Zeger schätzt, dass dies in ein bis zwei Jahren der Fall sein wird.

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