1.000 Flüchtlinge im Mittelmeer gerettet

Auch im neuen Jahr versuchen täglich, verzweifelte Menschen aus Afrika übers Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Seit Jahresbeginn haben allein die italienische Marine und Küstenwache über 1.000 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet. Sie waren in sieben meist total überfüllten Booten unterwegs. Sie haben die Überfahrt riskiert, trotz Kälte und stürmischer See.

Flüchtlinge im Rettungsboot

(c) ITALIAN NAVY PRESS OFFICE, ANSA, APA

Abendjournal, 3.1.2014

Küstenwache aufgestockt

Das erste Flüchtlingsschiff im neuen Jahr ist von der italienischen Marine am ersten Jänner abends gesichtet worden - 80 km südlich von Lampedusa in Seenot. 233 Menschen an Bord, Flüchtlinge aus mindestens fünf verschiedenen afrikanischen Staaten. Die Bootsinsassen sind von dem Marineschiff San Marco aufgenommen worden und gestern im Hafen Augusta bei Siracusa auf sizilianisches Festland gebracht worden.

Nach dem ersten Boot, die nächsten Alarme: weitere Flüchtlingsboote im Kanal von Sizilien. Fast 850 Ankömmlinge insgesamt hat die Marine zwischen gestern und heute zusätzlich in sechs verschiedenen Operationen aus dem Meer gerettet. Alle werden derzeit auf den großen Marineschiffen versorgt und demnächst ebenfalls nach Augusta gebracht. Was sich offenbar bezahlt macht, ist die nach der Flüchtlingstragödie im Oktober ins Leben gerufene Aktion der italienischen Regierung "Mare Nostrum".

Mittel und Schiffe von Marine und Küstenwache sind deutlich aufgestockt worden, damit die Flüchtlingsboote rechtzeitig entdeckt und die Passagiere in Sicherheit gebracht werden können.
Auf dem Festland ist Italien weniger gut vorbereitet. Die im Dezember an den Tag gekommenen skandalösen Desinfektionsmethoden im Erstaufnahmezentrum von Lampedusa haben zwar einen Reformschub eingeleitet - der steckt aber noch in den allerersten Anfängen.

Die Flüchtlinge der vergangenen Tage werden alle nach Augusta an der Ostküste Siziliens gebracht und dort in einem riesigen Sportzentrum erstversorgt, um dann in verschiedene Aufnahmezentren auf ganz Italien verteilt zu werden.