Thailand: "Blockade" in Bangkok

In der thailändischen Hauptstadt Bangkok haben Regierungsgegner heute mit der angekündigten Blockade begonnen. Ziel ist es, die Millionen-Metropole lahmzulegen. Laut Auskunft der Polizei sind bereits zehntausende Demonstranten auf den Straßen. Mit den Protesten will die Opposition Regierungschefin Yingluck Shinawatra zum Rücktritt zwingen.

Morgenjournal, 13.1.2014

Lage ruhig

Bisher machen die Demonstranten vor allem eines – viel Lärm. Viele Straßen der sonst verkehrsüberfluten Metropole waren in der Früh wie ausgestorben. Aus Angst vor einem Verkehrschaos haben viele Firmen ihre Angestellten aufgerufen von zuhause zu arbeiten. Anhänger der Opposition haben mittlerweile wichtige Kreuzungen im Zentrum Bangkoks blockiert. Polizei und Armee sind in Alarmbereitschaft versetzt worden. Zumindest derzeit scheint die Regierung von Premierministerin Yingluck Shinawatra eine gewaltsame Konfrontation aber unter allen Umständen vermeiden zu wollen. Auch die Auswirkungen auf ausländische Touristen sollen möglichst gering gehalten werden, sagt der stellvertretende Premierminister: "Es wird Verkehrsstaus geben in Bangkok. Keine Frage, aber die Autobahnen und der Flughafen bleiben geöffnet."

Keine Lösung absehbar

Seit dem Ausbruch der jüngsten Proteste gegen die Regierung sind in Bangkok mindestens acht Menschen getötet sowie Dutzende verletzt worden. Die Opposition will die Regierungschefin zum Rücktritt zwingen. Ihr wird Korruption vorgeworfen und der Versuch, mit einem windigen Amnestiegesetz die Rückkehr ihres in Thailand zu einer Gefängnisstrafe verurteilten Bruders aus dem Exil zu ermöglichen. Der war bis 2006 selbst Premierminister bis ihn die Armee aus dem Amt gejagt hat. Als Reaktion auf die jüngsten Proteste hat die Regierungschefin für Anfang Februar Neuwahlen ausgerufen, die von der Opposition aber abgelehnt werden. Auch weil sie sie mit Sicherheit verlieren würden. Die zwei politischen Lager stehen einander unversöhnlich gegenüber. Wie eine Lösung des Konflikts aussehen könnte, ist derzeit völlig offen.