NEOS und LIF fusionieren
Gemeinsam sind sie bereits erfolgreich bei den Nationalratswahlen als Wahlbündnis angetreten: die NEOS und das Liberale Forum (LIF). Heute werden sie fusionieren. Keine Zweckehe, sondern eine Liebesheirat sei das, so NEOS-Chef Matthias Strolz und LIF-Vorsitzende Angelika Mlinar. Sie sehen sich jetzt als eine gemeinsame, liberale Bürgerbewegung.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 25.1.2014
Strukturen zusammenführen
Gemeinsam sei man stärker, das ist die Devise. Zusammen wolle man eine schlagkräftige Opposition bilden, so NEOS-Chef Matthias Strolz: "Ich bin verheiratet und ich könnte auch ohne meine Frau leben und sie hoffentlich auch ohne mich, aber gemeinsam läuft es halt schon besser, sonst hätten wir uns nicht zusammengefunden, und gemeinsam sind uns auch Dinge möglich, die jedem alleine nicht möglich wären."
Die Probe im Wahlkampf, quasi die Verlobungszeit, um in der Ehe-Terminologie zu bleiben, hätte man bereits erfolgreich bestanden, so Angelika Mlinar vom LIF: "Wir hatten einen sehr erfolgreichen Wahlkampf im Rahmen einer Wahlplattform. Wir hatten einen Kooperationsvertrag, den wir beide respektiert und erfolgreich erfüllt haben, und der nächste Schritt nach dem erfolgreichen Einzug in den Nationalrat ist eben die Fusion." Nun müsse man die beiden Strukturen zusammenführen, alles andere würde die beiden Parteien zu viel Energie kosten, so Mlinar.
LIF: "Thema FPÖ abgehakt"
Trotz Zuneigung, sei die Fusion auch eine Vernunftentscheidung. Matthias Strolz sagt, es wäre absurd, wenn man parallel zwei Parteien, die weiter kooperieren, aufbauen würde. "Noch absurder wäre es, wenn wir sagen würden, das war jetzt ganz toll miteinander, aber beim nächsten Mal treten wir getrennt an", so Strolz. Auf diese Art würde man einander das Wasser abgraben.
Nächstes Ziel ist die EU-Wahl. Ebenso wie beim Nationalratswahlkampf will die Favoritin für die Spitzenkandidatur, Angelika Mlinar, die Politik wieder in Österreichs Wohnzimmer holen. Dadurch solle die Diskussionskultur wiedererwachen und die Menschen sollen das Gefühl haben, Teil dieses Projektes zu sein, erklärt Mlinar. Der historische Hintergrund – das LIF hatte sich 1993 von der FPÖ abgespalten -, würde langsam verblassen. Mit der Fusion von NEOS und LIF wäre das Thema FPÖ jetzt endgültig abgehakt, sagt Mlinar.