Haselsteiner will NEOS und LIF fusionieren
Noch sind NEOS und Liberales Forum (LIF) zwei eigenständige Parteien, die auf einer gemeinsamen Liste kandidieren. Damit soll aber schon bald nach der Wahl Schluss sein, das sagte das neue Aushängeschild und der Financier des Wahlbündnisses, der Industrielle Hans Peter Haselsteiner im Ö1-Interview. Der Ex-Liberalen-Mandatar will, dass die Parteien fusionieren. Es wäre, zumindest dem Namen nach, das Ende des LIF.
27. April 2017, 15:40
Morgenjournal, 11.9.2013
Regina Pöll und Edgar Weinzettl
"Kräfte dauerhaft bündeln"
Zwei liberale Parteien sind in Österreich einfach zu viel, sagte Haselsteiner im Ö1-Morgenjournal. Aktuell unterstützt der Industrielle zwar das Wahlbündnis aus LIF und NEOS mit hunderttausenden Euro, mit der Doppelkonstruktion solle es aber bald vorbei sein. "Auf Dauer würde das keinen Sinn haben, zwei liberale Richtungen parallel aufrecht zu erhalten", so Haselsteiner. Man müsse sich darüber unterhalten, wie diese Kräfte dauerhaft gebündelt werden können.
Kommt eine Fusion wie von ihm gewünscht, dann rät Haselsteiner dazu, die neue Partei einfach NEOS zu nennen. "Ich würde abraten, dass da Eitelkeiten hervorgekramt werden."
Wunschfunktion als Minister
Auch er selbst könne sich vorstellen, künftig unter NEOS aufzutreten, sagt Haselsteiner. Dann nämlich, wenn es das Wahlbündnis nicht nur ins Parlament schafft, sondern auch in die Regierung. Seine Wunschfunktion wäre ein Ministerposten. Gelingt die Fusion, wäre es also zumindest dem Namen nach mit dem LIF vorbei, das bereits eine wechselvolle Geschichte hinter sich hat. 1993 spaltete es sich unter Heide Schmidt von der FPÖ ab, nach ersten Erfolgen ist es seit 1999 aber nicht mehr als Klub im Nationalrat vertreten.
Haselsteiner selbst war bis 1998 Abgeordneter. So wie er kann sich nun auch die Nummer zwei der NEOS, Beate Meinl-Reisinger, vorstellen, die Kräfte zu bündeln. "Wir halten es für sehr klug, dass wir nach der Wahl in eine Fusion gehen", so Meinl-Reisinger.
Wer übernimmt Vorsitz?
Das Programm der neuen Partei werde größtenteils jenem der Neos entsprechen, sagt Meinl-Reisinger. Zwei Punkte wollen die Neos aber voraussichtlich noch vom LIF übernehmen, nämlich die Grundsicherung und die Homo-Ehe. Beschlossen werden sollen Programm und Struktur schon in wenigen Wochen. Nach der Wahl werde es eine Mitgliederversammlung geben, so Meinl-Reisinger. Sie hoffe, dass dann der Auftrag zu gegeben werde.
Die Parteimitglieder müssten dann auch entscheiden, wer eigentlich der Vorsitzende der gemeinsamen Partei sein soll. Chef der NEOS ist derzeit Matthias Strolz, Vorsitzende des Liberalen Forums Angelika Mlinar. Beide Parteien halten sich in der Frage des künftigen gemeinsamen Vorsitzenden bedeckt.