Thailand: Lage immer explosiver

Nach stundenlangen Verhandlungen zwischen Thailands Premierministerin Yingluck Schinawattra und der Wahlkommission weigert sich die Regierung weiter, die Wahl zu verschieben. Thailands Vize-Regierungschef sagt, die Wahl werde wie geplant am 2. Februar abgehalten. Thailand-Experte Marc Saxer über die Krise und mögliche Auswege.

Mittagsjournal, 28.1.2014

Verschiebung möglich

Thailand befindet sich in einer schwierigen Situation sagt Marc Saxer. Eine Verschiebung der Wahlen in Thailand würde den Konflikt nur verlängern. Eine Abhaltung der Wahlen auf der anderen Seite, wäre verfassungsmäßig anfechtbar, nicht nur weil viele Kandidaten sich nicht registrieren konnten, erklärt Saxer: Der Registrierungsprozess wurde verhindert und bei der Vorwahl wurden auch Wähler gehindert. Der einzige Ausweg aus dieser Krise ist ein Kompromiss auf beiden Seiten, sagt Marc Saxer.

Laut Saxer laufen schon seit Wochen hinter den Kulissen Verhandlungen, um einen Ausweg aus der Krise zu finden: Es gibt Verhandlungen, nicht nur Straßenproteste. Viel Zeit bleibt nicht sagt Saxer: das gefährliche ist, je weniger Demonstranten, desto mehr steigt Wahrscheinlichkeit für Einsatz von Gewalt. Thailand Experte Marc Saxer glaubt, dass beide Seiten Gewalt einsetzten. Die Demonstranten würden damit versuchen, die Armee in den Konflikt zu ziehen.

Angst vor Putsch

Die Armee hat großes Interesse daran, dieses Mal nicht einzugreifen, weil eine Spirale der Gewalt droht. Das ist auch der Grund warum die Regierungsanhänger, die sogenannten Rothemden sich bisher zurückhalten. Die Vorbereitung ist in vollem Gang, aber sie halten sich zurück, weil es sonst einen Vorwand für einen Putsch gibt. Die heutigen Verhandlungen zwischen Thailands Regierung und der Wahlkommission sei ein wichtiger Schritt in Richtung öffentliche Verhandlungen, sagt Marc Saxer.