Thailand im Ausnahmezustand

In Bangkok und Umgebung hat die thailändische Regierung heute den Ausnahmezustand verhängt. Die Hauptstadt steht damit zwei Monate lang unter Polizeikontrolle. Demonstranten können jetzt ohne Anklage festgenommen werden, Versammlungen sind verboten und auch die Medienfreiheit kann eingeschränkt werden. Noch hat die Regierung bisher zu keiner dieser Maßnahmen gegriffen.

Abendjournal, 22.1.2014

In einem weißen Zelt, mitten in der thailändischen Hauptstadt Bangkok baumelt ein Box-Sack an einer Stange. auf ihm sind Bilder der Regierungschefin Yingluck Shinawatra, ein Mann schlägt auf den Sack ein.

Vor dem Regierungsgebäude, haben auch heute wieder Menschen protestiert. Trotz des Ausnahmezustandes der seit heute 60 Tage lang gelten soll. Die Regierung hat ihn verhängt, weil am Wochenende bei einer Kundgebung zwei Granaten explodiert sind: ein Mensch wurde dadurch getötet, rund 60 verletzt.

Im Norden des Landes ist heute ein Anführer der regierungstreuen Rothemden mit einer Kalaschnikow beschossen worden. Er sei am Arm und am Bein verletzt worden, sagt die Polizei, die Tat sei politisch motiviert. Wenn sich die Lage zwischen Demonstranten und Polizei nicht beruhigt, will das mächtige Militär einschreiten.