Thailand: Zeichen auf Sturm

In Thailand spitzt sich der Konflikt zwischen Opposition und Regierung weiter zu. Nach zwei Tagen friedlicher Demonstrationen droht der Anführer der Proteste jetzt, dass die Demonstranten die Regierungschefin in ihre Gewalt bringen und so lange festhalten, bis sie zurücktritt.

Abendjournal, 14.1.2014

Opposition gegen Wahlen

Die Zeichen stehen auf Sturm, ein Kompromiss ist nicht in Sicht. Tausende Demonstranten blockieren in Bangkok Kreuzungen und Zugänge zu Ministerien und fordern in Sprechchören den Rücktritt der Regierung. Oppositionsführer Suthep Thaugsuban legt nach: in 2-3 Tagen werden wir alle Regierungsbehörden geschlossen haben. Wenn sie trotzdem nicht nachgeben werden wir die Premierministerin und andere Minister festnehmen einen nach dem anderen.

Suthep selbst wird wegen seiner Rolle bei der Besetzung mehrerer Ministerien per Haftbefehl gesucht. Bisher wird er jedoch von den Sicherheitskräften nicht angetastet.

Auch die für 2.Februar geplanten Wahlen wollen die Regierungsgegner um jeden Preis verhindern. Sie wissen genau Regierungschefin Yingluck Shinawat würde wieder gewinnen. Sie hat heute einen Rücktritt neuerlich ausgeschlossen. Für morgen hat Shinawat Parteien und Regierungs-gegner zu Verhandlungen über eine mögliche Wahl-Verschiebung eingeladen.

Die thailändische Tourismusbehörde versucht unterdessen zu beruhigen: Bangkok könne weiter ohne Probleme bereist werden. Österreichs Außenministerium weist hingegen seit Freitag auf eine hohe Sicherheitsgefährdung in der thailändischen Hauptstadt hin und rät vor nicht unbedingt notwendigen Reisen nach Bangkok ab.