U-Bahn-Streik in London

In London legen die Gewerkschaften den U Bahnverkehr für 48 Stunden lahm. Grund für den Streik ist ein langandauernder Konflikt um einen Stellenabbau bei den Fahrkartenschaltern, der Londoner Bürgermeister Boris Johnson will das Personal soll durch Automaten ersetzen und die Stationen modernisieren.

Morgenjournal, 5.2..2014

Nur Notdienst aufrecht

Etwa drei Millionen Pendler nützen täglich die "Tube"“, sie müssen heute früh Verspätungen und massive Einschränkungen im gesamten Bahnnetz hinnehmen. Die britische Wirtschaftskammer spricht von einem Verlust von umgerechnet rund 240 Millionen Euro für die Londoner Wirtschaft.

Jene U-Bahnmitarbeiter, die heute früh zum Dienst erschienen sind, tun ihr Möglichstes, die Pendlermassen auf den überfüllten Bahnsteigen in die unregelmäßig fahrenden Züge zu lotsen. Fast alle Linien sind durch den Streik unterbrochen, kleine Stationen bleiben ganz geschlossen, London Underground versucht zumindest einen Minimalservice aufrechtzuerhalten. Viele Pendler haben trotz aller Unannehmlichkeiten Verständnis, das U-Bahnpersonal hätte das Recht zu streiken, ohne dass es in den Medien verurteilt werde.

Wenn kein Personal mehr in den Stationen sei, wäre das ein Sicherheitsrisiko argumentieren die Gewerkschaften, viele Pendler sehen das auch so. Unternehmer hingegen sprechen von massiven Einbußen, der U-Bahnstreik würde nicht nur Londons Wirtschaft schädigen, sondern das ganze Land.

Gewerkschafter rief in Radioshow an

950 Jobs werden durch die Umstrukturierung eingespart, dafür sollen die Hauptlinien ab nächstem Jahr am Wochenende einen 24 Stunden Betrieb aufnehmen. Gewerkschaftschef Bob Crow machte kurz vor Streikbeginn noch einen Versuch, mit Londons Bürgermeister Boris Johnson direkt zu sprechen, er rief in der Radio Show an, die der Bürgermeister moderiert, die beiden warfen einander gegenseitig vor, am Konflikt Schuld zu sein.

Bob Crow meinte nach dem Gespräch, er würde den Streik aussetzen, wenn London Underground die Kündigungen zurückziehe oder aussetze, dann könne man verhandeln. Aber dieser Zug ist schon abgefahren, in einer Woche soll der nächste 48-Stunden-Streik stattfinden.