OMV kämpft mit Gewinneinbruch

Bei den internationalen Ölunternehmen sprudeln die Gewinne nicht mehr so stark wie in den vergangenen Jahren - wegen der Wirtschaftsflaute wird weniger Öl nachgefragt, etwa für Treibstoffe oder Maschinen. Die Folge: Branchenriesen wie ExxonMobil und Shell verdienen immer weniger Geld, sehr zum Ärger vieler Aktionäre. Und auch die heimische OMV kann sich diesen Branchenproblemen nicht ganz entziehen.

Mittagsjournal, 5.2.2014

Schwieriges viertes Quartal

Die OMV hat in den vergangenen Monaten weniger Gewinn gemacht. Wegen des schwachen Wirtschaftswachstums ist die Ölnachfrage gering, daher ist zuviel Öl im Markt vorhanden, und deshalb lässt sich im Raffineriegeschäft, also bei der Weiterverarbeitung des Erdöls etwa zu Treibstoffen, weniger verdienen, sagt OMV-Generaldirektor Gerhard Roiss. Dazu kommen noch politische Unruhen im wichtigen Ölmarkt Nordafrika: "Das vierte Quartal war sehr schwierig." In Europa habe es Überkapazitäten und sehr tiefe Margen gegeben. Dazu habe die OMV in Libyen aus politischen Gründen nicht produzieren können, was immerhin zehn Prozent der Produktion ausmache.

Massive Investitionen

Für heuer ist Roiss optimistischer - die Förderung in Libyen läuft wieder, und auch das globale Wirtschaftswachstum zieht allmählich wieder an. Im Gegensatz zu anderen Unternehmen der Branche ist bei der OMV kein Mitarbeiterabbau geplant, sagt Roiss - im Gegenteil, man brauche zusätzliches Personal für den Bereich "Upstream", also die Suche und Förderung von Erdöl und Erdgas. In diesen Geschäftsbereich investiert die OMV massiv, im Vorjahr hat sich das Unternehmen ja in Öl- und Gasfelder in der Nordsee eingekauft, diese müssen nun auch bewirtschaftet werden. Dafür brauche die OMV weltweit 6.000 spezialisierte Mitarbeiter.

Mehr Kooperation mit Unis

Die OMV hat in Österreich 23.000 Mitarbeiter und ist das größte heimische Unternehmen. Auf die Frage, welche Erwartungen er an die seit bald zwei Monaten im Amt befindliche Bundesregierung hat, sagt OMV-Chef Roiss: Österreich müsse sich im Bereich der Bildung und Innovation weiterentwickeln. Dass die Diskussion darüber begonnen habe, stimme ihn hoffnungsfroh, so Roiss. Wichtig wären etwa mehr Kooperationen zwischen Unternehmen und Universitäten - die OMV sei hier ein gutes Beispiel dafür, sagt Roiss und verweist auf gemeinsame Projekte etwa mit der Montanuniversität Leoben und der Wirtschaftsuniversität in Wien.

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