Left Boy Ferdinand Sarnitz
Die Geschichte des Hip Hop-Musikers Left Boy klingt nach einer typisch amerikanischen Erfolgsgeschichte. Er nimmt daheim am Computer auf, gleich das allererste YouTube-Video wird zum Internet-Hit, den Millionen von Menschen sehen. Dass Left Boy eigentlich Ferdinand Sarnitz heißt und der Sohn André Hellers ist, verleiht ihm in Österreich die extra Portion Glamour.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 11.2..2014
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Als andere gerade den Führerschein machen, um die eigene Welt ein bisschen zu vergrößern, entscheidet sich Ferdinand Sarnitz, Wien zu verlassen und nach New York zu gehen. Mit 18 tauscht Sarnitz das gut behütete Elternhaus gegen das Leben in Manhattan ein. Er bastelt an Mixtapes, feilt an Beats, inszeniert sich selbst und seine Videos. Was er lernt ist Selbstbewusstsein und das Vertrauen in sein eigenes Urteil als Musiker.
Dass er Musik machen will, wusste Left Boy schon als Kind. Die Frage war nur, wie. Ein Instrument zu lernen dauerte zu lang, dafür fehlte die Disziplin. Als die ersten Musikprogramme für den Computer kamen, war die Lösung gefunden.
Spaß am Jonglieren mit Worten
Daheim bei seiner Mutter Sabina Sarnitz und seinem Vater André Heller wurde der Alltag fast immer musikalisch umrahmt. Und das hinterließ Spuren. Sein Album Permanent Midnight bezeichnet Left Boy selbst als Film - 14 Szenen die sein Leben in den vergangenen vier Jahren geprägt haben. Dass sich neben den typisch fröhlichen Partysongs für das Tanzbein auch nachdenklichere Stücke finden, überrascht manche. Left Boy selbst sieht es gelassen.
Left Boy reimt unbekümmert dahin und remixt in seinen Songs alles von Billy Joel bis Radiohead. Selbst Justin Bieber ist vor ihm nicht sicher. Dabei klingen seine Stücke so gar nicht angestrengt. Dargeboten mit einer Stimme, die nasal über die Beats driftet und die Wörter ausspuckt oder sie genüsslich zerkaut.
Unüberhörbar ist Left Boys Spaß am Jonglieren mit den Wörtern, die Lust mit jedem Vers noch eins draufzusetzen. Die Leichtfüßigkeit mit der er durch Permanent Midnight segelt, macht klar, dass hier jemand seine ganz eigene Stimme gefunden hat.