Gespräch mit Eric Fischl

In den 1980er Jahren gehörte der Maler Eric Fischl zur ersten Liga der New Yorker Kunstszene. Mit seinen Bildern bot Fischl intime Einblicke in das öde Leben der amerikanischen Vorstädte. Die Albertina zeigt nun eine Auswahl seiner Werke.

Kulturjournal, 12.02.2014

Frau mit Hund

(c) Courtesy Eric Fischl und Jablonka Galerie, Köln

Fischl leuchtete die Psychodramen und Abgründe aus, die hinter idyllischen Fassaden versteckt wurden. Die Albertina präsentiert ab morgen Eric Fischls Arbeiten auf Papier. Darunter Aquarelle und Arbeiten auf Chromecoat, einem glänzend beschichteten Papier, das entfernt an Fotopapier erinnert.

Die Ausstellung "Eric Fischl. Friends, Lovers and other constellations" zeigt unter anderem viele Strandsujets. Nach den Vorstädten ist es nämlich der Strand, den Fischl bevorzugt auf die Leinwand bannt. Da wie dort gibt es viel nackte Körperlichkeit zu sehen. Der Körper, seine Posen, seine Haltung sind ohnehin ein Thema, das den 65-jährigen Maler von Beginn seiner Karriere an umtreibt.

In den letzten Jahren hat Fischl verstärkt mit Porträts seiner berühmten Freunde, allesamt Teil des New Yorker Kunstestablishment, auf sich aufmerksam gemacht. Statt in den weißen Vororten der amerikanischen Mittelklasse, bewegt er sich heute in der Upper Class – auch künstlerisch. Das hat dem heute 65-Jährigen das despektierliche Prädikat des "Salonmalers" eingebracht.