Zahnspangen: Kosten könnten sinken
Die Zahnspange für Kinder und Jugendliche auf Kassenkosten kommt im Juli 2015. Offen ist noch, in welchen Diagnosefällen die Kassenzahnspange in Anspruch genommen werden kann. Und ebenso offen ist, was die neue Kassenleistung den Staat kosten wird. Der Chef des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger, Hans Jörg Schelling, spricht von einem für Patienten angenehmen Nebeneffekt: Zahnärzte werden in Zukunft wohl alle Zahnspangen billiger anbieten müssen.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 13.2.2014
Gesamtsumme noch umstritten
Die Zahnspange vom Staat wird doppelt so teuer wie die Regierung annimmt, sagen die Zahnärzte. Hans Jörg Schelling, der Chef des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger, widerspricht. Die bisherigen Schätzungen seien falsch, denn die Krankenkassen werden für die Zahnspangen sicher nicht denselben Preis bezahlen wie der Normalbürger: die 114 Millionen kamen vom Hauptverband. Das müsse jetzt aber neu berechnet werden nachdem es Einschränkungen gebe. Die Kosten für die Zahnspangen müssten jedenfalls deutlich sinken.
Wenn die Kassen nicht dazu bereit sind, den üblichen Preis für die Zahnspangen zu bezahlen, heißt das nicht auch, dass die Eltern bisher zu viel bezahlen? Dazu meint Hans Jörg Schelling, im internationalen Feld sei Österreich sicher im oberen Feld, allerdings sei die Qualität sehr hoch. Er gibt sich zuversichtlich eine gute Lösung mit den Zahnärzten zu finden.
Billiger für alle
Der Preisdruck, den die Kassen auf die Zahnärzte ausüben wird sich wohl auch positiv auf die Patienten auswirken, die keine Zahnspange von der Krankenkasse bezahlt bekommen, sagt Hans Jörg Schelling. Denn wenn bekannt wird, wie viel weniger die Krankenkassen für die Zahnspangen bezahlen, bekommen damit auch die Privatpatienten ein Argument in die Hand, wenn sie ihren Preis mit dem Zahnarzt ausverhandeln.
Bis jetzt gibt es aber noch gar keinen Vertrag zwischen den Kassen und den Zahnärzten. Und es ist noch offen ob den Zahnärzten das derzeitige System ohne Krankenkasse nicht doch lieber ist und sie weiterhin mit ihren Patienten privat abrechnen. Hans Jörg Schelling glaubt dennoch an eine gemeinsame und faire Lösung.
Dafür ist ab jetzt etwa ein Jahr lang Zeit, denn ab Juli nächstes Jahr soll die Kassenzahnspange Wirklichkeit sein.