Strombranche kämpft mit Preisverfall

Unerfreuliche Nachrichten sind gestern vom Verbund gekommen. Der österreichische Energiekonzern erwartet heuer einen drastischen Gewinneinbruch. Der Verbund hat ähnliche Probleme wie viele anderen Energieversorger auch: niedrige Strompreise und unrentable Gaskraftwerke.

Morgenjournal, 14.2..2014

Förderungen und Kohle

Der börsennotierte Stromkonzern Verbund rechnet für heuer mit deutlich weniger Gewinn als noch 2013: Im Vorjahr hat der Verbund geschätzte 600 Millionen Euro verdient - die exakten Zahlen werden erst Anfang März veröffentlicht. Für heuer rechnet man nur mit rund 150 Millionen Euro Gewinn. Dass die Strompreise so stark gesunken sind, hat mehrere Gründe. Vor allem Deutschland produziert derzeit mehr Strom als benötigt wird, unter anderem durch die massive Förderung von Wind- und Sonnenenergie. Außerdem sind viele alte Kohlekraftwerke wieder am Netz, weil die Preise für Kohle selbst und auch für die notwendigen CO2-Verschmutzungsrechte derzeit sehr niedrig sind. Dadurch kommt noch mehr Strom auf den Markt.

Zu teuer eingekauft

Und weil der Strompreis so niedrig ist, sind auch die teuren Gaskraftwerke des Verbund unrentabel geworden: Die kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn kurzfristig mehr Strom produziert werden muss. Der Verbund hat das Gas aber über langfristige Lieferverträge im Voraus zu hohen Preisen eingekauft. Daher lohnt sich der Betrieb der Anlagen kaum noch.

Die Aktionäre haben auf die schlechte Gewinnprognose verschreckt reagiert: Viele haben Verbund-Aktien verkauft, der Wert der Verbundaktie ist um fast acht Prozent gesunken.