Prozessstart rund um OeBS-Schmiergeldaffäre

Am Landesgericht Wien hat heute ein weiteres Großverfahren begonnen. Neun Angeklagten, Ex-Manager der Österreichischen Gelddruckerei, wird vorgeworfen, für Aufträge Schmiergelder an Amtsträger in Aserbaidtschan und Syrien gezahlt zu haben. Unter den Angeklagten ist Ex-Nationalbank Vizegouverneur Wolfgang Duchatczek und Ex-OeBS Geschäftsführer Michael Wolf.

Abendjournal, 17.2.2014

Duchatczek-Anwalt beteuert Unschuld seines Mandanten

"Mein Mandant ist nicht schuldig. Dass er auf der Anklagebank sitzt ist ein Missverständnis", plädiert Anwalt Herbert Eichenseder, der Ex-Nationalbank-Vizegouverneur Wolfgang Duchatczek vertritt. Sein Mandant habe nichts von Schmiergeldern gewusst, im Gegenteil.

Duchatczek habe darauf gedrängt, die hohen Provisionen an Aserbaidschan zu senken, sagt Eichenseder. "Wenn das stimmt, was behauptet wird, dann hatte das keinen Sinn. Denn wenn ich Provisionen senke, dann fördere ich das Geschäft. Wenn ich weiß, was dahintersteckt, können die Provisionen weiterlaufen, mein Gewinn wird ja nicht gemindert." Das sei die Hauptauseinandersetzung, so Eichenseder.

Wolf-Anwalt: "Arbeitsplätze retten"

Ex-OeBS Geschäftsführer Michael Wolf zeigt sich hingegen geständig. Sein Anwalt Manfred Ainedter: "Mein Mandat steht zu seiner Verantwortung, dass er darüber informiert war wie auch andere darüber informiert waren." Wolf habe die Gelddruckerei vor der Pleite retten wollen, sagt Ainedter. "Das unterstellt auch der Staatsanwalt richtig, dass es darum ging, Arbeitsplätze zu retten. Hundert Arbeitsplätze sind durch die Ereignisse verloren gegangen und das wollte er (Wolf) verhindern."

Wie Wolf ist auch eine weitere Angeklagte geständig. Jene OeBS-Mitarbeiterin die die Verträge mit Syrien und Aserbeidschan eingefädelt hatte. Sie hat laut Staatsanwalt maßgeblich zur Aufklärung beigetragen. Alle anderen Angeklagten bekennen sich heute nicht schuldig