Die Welt von Fabergé

Wer kennt sie nicht, die kunstvollen Eier von Fabergé? Bei Versteigerungen erzielen die Meisterwerke aus Russland Rekordpreise von mehr als 10 Millionen Euro. Das Kunsthistorische Museum in Wien zeigt jetzt nicht nur vier der berühmten Eier, sondern auch weitere Kreationen des außergewöhnlichen Goldschmieds Peter Carl Fabergé und einiger Zeitgenossen.

Osterei mit Modell des Kreuzers „Pamjat Asowa“

(c) The Moscow Kremlin State Historical and Cultural Museum

Kulturjournal, 17.02.2014

Es sind virtuose Stücke, die Peter Carl Fabergé in seiner Werkstatt in St. Petersburg angefertigt hat: Diamantenbesetzte Broschen, kunstvoll verzierte Tischuhren und Geschmeide aus edelsten Materialien. Der große Durchbruch gelang dem 1846 geborenen Juwelier und Goldschmied allerdings mit seinen Ostereiern. Von 1885 bis 1917 belieferte er damit den Zarenhof. Insgesamt entstanden 50 dieser legendären Eier für die russische Zarenfamilie, zehn davon sind im Besitz der Rüstkammer des Kreml.

Ein Osterei, das 1917 wegen des Ausbruchs der Revolution nicht fertig gestellt werden konnte, ist besonders interessant. Noch ohne aufwendigen Edelsteinbesatz, aber mit feinen Gravuren versehen, bietet es Einblick in den Arbeitsprozess von Fabergé.

Zu den Höhepunkten der Schau gehört zweifelsohne das Osterei "Moskauer Kreml". Fast 40 cm hoch zeigt es die Kreml-Mauern und Türme. Das Ei in der Mitte mit goldener Kuppel stellt die Uspenski-Kathedrale dar, in der die Zaren-Krönungen stattgefunden haben.

Während Carl Fabergé am Ende des 20. Jahrhunderts mit Ateliers in St. Petersburg, Moskau und London große Erfolge feierte, wandelte sich das soziale Gefüge rund herum ganz maßgeblich. "Die Welt von Fabergé" - so der Titel der Ausstellung - will auch Einblick in die politischen Umbrüche geben, die zu dieser Zeit in ganz Europa stattgefunden haben. Den Schmuckstücken, Tabakdosen und Steinschneideobjekten von Fabergé werden Exponate von weniger bekannten russischen Goldschmieden gegenüber gestellt. Sie zeigen bereits den Übergang von der Tradition zur Moderne.

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