Gurlitt beantragt Rückgabe seiner Bilder

Der öffentlichkeitsscheue Kunstsammler Cornelius Gurlitt hat ein professionelles Team von Anwälten und Sprechern engagiert. Heute wurde bekannt, dass die Gurlitt-Anwälte jetzt juristisch gegen die Beschlagnahme der mehr als 1.000 Kunstwerke vorgehen, die offiziell wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung in seiner Wohnung in München beschlagnahmt und abtransportiert wurden.

Abendjournal, 19.2.2014

Er sieht nicht fern, er schreibt Briefe und keine E-Mails, aber jetzt hat Cornelius Gurlitt eine Internetseite, das heißt, sein Betreuer und seine Anwälte haben eine Seite eingerichtet, auf der Gurlitts Sicht der Dinge ausführlich dargelegt wird. Und mit dem heutigen Tag ist dort auch der Vermerk zu finden, dass seine Anwälte juristisch in die Offensive gehen. Sie fordern die Herausgabe der mehr als 1.200 Werke, die beschlagnahmt in einem geheimen Depot der bayerischen Behörden liegen, seit sie aus Cornelius Gurlitts Münchner Wohnung geholt wurden.

Bei einem Teil der Sammlung könnte es sich um Nazi-Raubkunst handeln, indirekt sprechen die Anwälte das an, indem sie sagen, "Herr Gurlitt und ebenso seine Verteidigung sind sich der moralischen Dimension dieses Falls durchaus bewusst. Das Strafverfahren ist jedoch nicht der richtige Ort für moralische Kategorien", soweit Gurlitts Anwalt Tido Park. Sollte Raubkunst dabei sein, so werde Gurlitts Seite Sorge für eine Rückgabe tragen, das betreffe auch die 60 Werke aus Gurlitts Salzburger Domizil, deren Existenz jüngst bekannt wurde. Gurlitts Sprecher Stefan Holzinger betont Kompromissbereitschaft. Vorerst, so sagt Gurlitts Sprecher, scheine der Salzburger Gurlitt-Bestand aber nicht raubkunst-verdächtig.