Prozess gegen Al-Jazeera-Journalisten

In Ägypten hat heute der Prozess gegen mehrere Journalisten der arabischen Fernsehstation Al Jazeera begonnen. Den Journalisten drohen mehrjährige Haftstrafen. Menschenrechts-Organisationen kritisieren den Prozess.

Abendjournal, 20.2.2014

Terrorismus-Vorwurf

Der australische Reporter Peter Greste, der kanadisch-ägyptische Bürochef Mohammed Fahmy und der ägyptische Produzent Baher Mohammed waren Ende des Vorjahres in Kairo verhaftet worden. Sie sind Teil einer Gruppe von insgesamt 20 Personen, denen die Anklage Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung beziehungsweise deren Förderung vorwirft. Außerdem sollen sie "falsche Nachrichten (...) zur Schädigung des Ansehens Ägyptens" verbreitet haben.

Drei ausländische und neun ägyptische Angeklagte halten sich nicht in Ägypten auf. Gegen sie wird in Abwesenheit verhandelt. Unter ihnen sind zwei Briten und drei Ägypter, die als Al-Jazeera-Mitarbeiter am Sitz des Senders in Doha tätig sind. Medienverbände und Grestes vormalige Arbeitgeber, darunter die britische BBC, haben das Verfahren als ungerechtfertigt verurteilt und die Freilassung aller verhafteten Journalisten und Medienmitarbeiter gefordert. Beobachter rechnen mit einem möglicherweise langwierigen Verfahren. Kurz nach dem Auftakt des Prozesses verschob das Gericht in Kairo das Verfahren auf Anfang März. (Text: APA, Red.)