"Dr Lüssel, Dr. Laider": Pilz sieht sich bestätigt

In der Causa Eurofighter sind Unterlagen über eine weitere Briefkastenfirma aufgetaucht, City Chambers, über die Geld für Lobbying in Österreich geflossen sein soll. Auch leicht abgeänderte Namen von österreichischen Politikern - wie Dr. Lüssel oder Dr. Leider - werden genannt. Peter Pilz von den Grünen - er beschäftigt sich mit dem Eurofighter-Kaufs seit Jahren - sieht Verdachtsmomente erhärtet.

Mittagsjournal, 21.2.2014

"Überzeugende" Angebote

Er habe bereits im Herbst 2011 sachdienliche Hinweise an die Staatsanwaltschaft geschickt, schildert der Grün-Abgeordnete. Auf seinem Blog habe er einen Hinweis von einem anonymen Zeugen bekommen, so Pilz: "Im Jahr 2005 und schon vorher war absehbar, dass EADS und Eurofighter zwar den Vertrag mit Österreich gemacht haben, aber ein Riesenproblem haben. Sie sollen Signale bekommen haben, dass Beamte des Verteidigungsministeriums bei der Abnahme Schwierigkeiten machen.

Der Vertrag zwischen Österreich und EADS drohte zu platzen, so Peter Pilz. Wenig später sei jedoch die Bestellung der Eurofighter abgenickt worden: "Ihr habt einen Mercedes bestellt, wir haben da einen Yugo (Ex-jugoslawischer Kleinwagen, Anm.). Und wenn ihr bereit seit, diesen Yugo technisch abzunehmen, dann sind wir bereit, ihn zum Preis eines Mercedes zu liefern. Das war das Angebot von EADS. Und offensichtlich sind die Chambers so überzeugend, dass sie im Verteidigungsministerium gesagt haben: Hurra, wir kriegen einen Yugo zum Preis eines Mercedes, möglicherweise sind wir sogar in der Lage, ihn wenige Monate fahrtüchtig zu machen. Also müssen wir diese Gelegenheit nützen und das kaufen und nicht aus dem Vertrag aussteigen."

Namen bekannt, aber…

Mehr als acht Millionen Euro EADS-Gelder seien über die Konten von City Chambers gelaufen, so Peter Pilz, ohne dass eine Leistung erkennbar wäre. Namen wisse er, doch da die Ermittlungen laufen, wolle er sie jetzt noch nicht nennen.