Hypo: Die externen Berater
In der Causa Hypo Alpe Adria sollen es jetzt externe Berater richten. Dass die Politik künftig lieber auf Expertise von außen anstatt auf die Arbeit der Taskforce setzt, war mit ein Grund für den Rücktritt des bisherigen Taskforce-Chefs Klaus Liebscher. Wer die externen Fachleute sind, darüber hält sich die Regierungsspitze noch bedeckt.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 24.02.2014
Berater der Bayern LB
Die bisherige Expertengruppe, die Taskforce, legt nächste Woche ihren Abschlussbericht vor, danach sollen fünf internationale Berater die Regierung bei der Hypo-Abwicklung unterstützen. Offiziell bestätigt wurde bisher aber nur ein Name: Dirk Notheis. Der 45-jährige war früher Deutschland-Chef der Investmentbank Morgan Stanley und ist heute Geschäftsführer des Fonds Rantum Capital mit Sitz in Frankfurt am Main. In Österreich ist Notheis kein Unbekannter - im Jahr 2006 war er Berater beim Verkauf der BAWAG an den US-Fonds Cerberus. Dieser Verkauf um über drei Milliarden Euro war nach den Milliardenverlusten der einstigen Gewerkschaftsbank notwendig geworden. Außerdem hat Notheis auch die frühere Eigentümerin der Hypo Alpe Adria, die bayrische Landesbank, in Sachen Hypo beraten.
Spindelegger: Doppelrolle kein Problem
Notheis Karriere bei Morgan Stanley wurde im Jahr 2010 durch eine Finanzaffäre beendet - damals beriet Notheis das Bundesland Baden-Württemberg bei der Verstaatlichung eines regionalen Energieversorgers. Der Deal wurde erstens ohne Zustimmung des Landtags durchgezogen, und zweitens soll das Land mit 4,7 Milliarden Euro deutlich zu viel für die Unternehmensanteile bezahlt haben. Notheis trat daraufhin als Morgan Stanley-Deutschlandchef zurück, noch immer ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen ihn wegen Beihilfe zur Untreue.
Notheis selbst weist alle Vorwürfe zurück, und auch Finanzminister Michael Spindelegger hält Notheis für einen geeigneten Berater, wie der Finanzminister vorige Woche erklärt hat. Und Spindelegger sieht auch kein Problem in der Doppelrolle, dass Notheis die BayernLB einst beraten hat und nun prüfen soll, wie die BayernLB bei der Hypo-Abwicklung zur Kasse gebeten werden kann.
Namen nächste Woche
Wer die übrigen Experten sind, darüber hält man sich im Ministerium bedeckt. Dem Vernehmen nach kommen unter anderem Fachleute der Beratungsunternehmen Wyman und KPMG zum Zug. Nächste Woche sollen die Namen bekannt gegeben werden, heißt es aus dem Umfeld des Finanzministeriums. Viel Zeit haben die externen Berater nicht: Bis Ende März muss klar sein, wie es mit der Abwicklung der Hypo weitergeht, weil die Bank im April ihre Bilanz legen muss.