Erster Toter im Krim-Konflikt

Wie explosiv die Lage auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim auch nach dem Referendum ist, zeigt ein Zwischenfall, der sich am Nachmittag ereignet hat. Beim Sturm auf einen ukrainischen Militärstützpunkt ist ein ukrainischer Offizier angeschossen und möglicherweise getötet worden. Der ukrainische Premierminister Arseni Jazenjuk warnte daraufhin, dass der Konflikt nun von der politischen in die militärische Phase übergetreten sei.

Soldaten auf der Halbinsel Krim

(c) Bobersky, EPA

Abendjournal, 18.3.2014

Schwer einzuschätzen

Bisher sind die Informationen von der Krim noch dürftig. Ob das der berühmte Funke ist, der das Pulverfass zum Explodieren bringt, ist derzeit nicht einzuschätzen. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax berichtet jedenfalls, dass ein Militärstützpunkt erstürmt wurde, dass sich zumindest ein Teil der Soldaten im zweiten Stockwerk des Gebäudes verschanzt hält und dass der Kommandant festgenommen wurde. Ein Offizier soll bei der Erstürmung getötet worden sein.

Unklar ist allerdings, wer den Militärstützpunkt erstürmt hat - Zeugen haben nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters keine Hinweise darauf gesehen, dass es russische Soldaten waren. Der ukrainische Premierminister Arseni Jazenjuk sagte, der Krim-Konflikt sei von der politischen in die militärische Phase übergetreten. Den Angriff auf die ukrainische Militärbasis nannte er ein Kriegsverbrechen. Er habe seinen Verteidigungsminister angewiesen, ein Treffen mit Vertretern Russlands, Großbritanniens und der USA einzuberufen, erklärte Jazenjuk.