Ärztearbeitszeiten: Regierung will reagieren
Die Arbeitszeiten der Ärzte und Ärztinnen in Österreich widersprechen der EU-Arbeitszeitrichtlinie, sie sieht maximal 48 Stunden vor - statt 72 Stunden wie in Österreich. Jetzt muss Österreich sein Gesetz rasch reparieren, sonst drohen EU-Klage und Geldstrafe. Die Regierung kündigt bereits erste Schritte an.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 20.3.2014
Hundstorfer: "Neuer Anlauf"
Erste Versuche, die Arbeitszeit für Ärzte einzuschränken, sind gescheitert. Jetzt werde es aber gelingen, sagt Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ): "Wir bemühen uns, einen neuen Anlauf zu nehmen, dass das Krankenanstalts-Arbeitszeitgesetz entsprechend novelliert wird." Noch bis Ostern hat die Regierung Zeit, einen Vorschlag an die EU-Kommission zu schicken. Und das sei auch dringend nötig, so Ärztekammer-Vizepräsident Harald Mayer. Denn die langen Dienste der Ärzte brächten auch Risiken für die Patienten, sagt der Sprecher der Turnusärzte, Karlheinz Kornhäusl. Fehler seien nicht mehr auszuschließen, sagen Betroffene wie eine Assistenzärztin der inneren Medizin an einem Krankenhaus im Mühlviertel.
Durchschnittlich 54 statt der EU-weit erlaubten 48 Wochenstunden arbeiten Ärzte und Ärztinnen laut einer IFES-Umfrage derzeit in Österreich. Die Unzufriedenheit ist vor allem unter Frauen groß.