Sarkozy kämpft gegen Abhörprotokolle
In Frankreich haben Abhörprotokolle den Verdacht aufkommen lassen, dass Ex-Präsident Nicolas Sakozy und sein Anwalt versucht haben, einen Staatsanwalt zu bestechen. Nach tagelangen Dementis hat sich Sarkozy nun in einem Zeitungsinterview geäußert - und damit nur neue Empörung ausgelöst.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 21.3.2014
Lauschangriff gegen Sarkozy
In Frankreich machen die Affären rund um Ex-Präsident Sarkozy seit nunmehr zwei Wochen immer mehr Lärm und sorgen für ein vergiftetes politisches Klima im Land - zwei Tage vor dem ersten Durchgang der Kommunalwahlen. Erst wurde der Inhalt von internen Gesprächen bekannt, die ein Sarkozy-Berater jahrelang im Elysee aufgezeichnet hatte, dann die Tatsache, dass die Justiz den ehemaligen Präsidenten über Monate lang abgehört hat - im Rahmen von Ermittlungen über eine mögliche Wahlkampffinanzierung durch Libyens früheren Machthaber Gaddafi.
Bei diesem von den Untersuchungsrichtern in Auftrag gegebenen Lauschangriff, von dem inzwischen der Inhalt von sieben Telefongesprächen an die Öffentlichkeit geraten ist, wurde deutlich, dass Sarkozy und sein Anwalt in einer anderen Affäre möglicherweise versucht haben, einen Staatsanwalt am höchsten französischen Gericht zu bestechen, um eventuell das Urteil in einem anderen Verfahren zu beeinflussen, zumindest aber an geheime Informationen zu kommen. Sarkozys Umgebung hat die Vorwürfe seit Tagen heftig dementiert, heute nun hat sich der Ex-Präsident selbst zu Wort gemeldet.