Krim endgültig an Russland angeschlossen

Die Aufnahme der Krim in die Russische Föderation ist heute formal endgültig abgeschlossen worden. Russlands Präsident Wladimir Putin unterzeichnete die entsprechenden Gesetze. Den Vorwurf der Annexion weist Moskau zurück.

Abendjournal, 21.3.2014

Lawrow: "Keine Annexion"

Russlands Präsident Wladimir Putin spricht von einem besonderen Ereignis: Er wolle allen danken, den russischen Bürgern, den Bürgern auf der Krim und in Sewastopol. Die neuen russischen Landkarten mit der Erweiterung um die Krim sollen schon in wenigen Wochen fertig sein.

Außenminister Sergej Lawrow weist den Vorwurf des Westens zurück, die Halbinsel annektiert zu haben. Lawrow spricht von einer Wiedervereinigung, schließlich hat die Krim bis 1954 zu Russland gehört. Das Wort Annexion sei eine Beleidigung der Bürger auf der Krim, die ihre unveräußerlichen Rechte auf Selbstbestimmung genutzt hätten, so der Außenminister.

Putin denkt derzeit nicht an Gegenmaßnahmen

Der Ansturm auf die Passämter auf der Krim gibt Lawrow recht. Die Krim-Bewohner stehen Schlange, um ihre ukrainische Staatsbürgerschaft gegen die russische umzutauschen. Sie können sich nun auf höhere Gehälter und Pensionen freuen. Sieben Familien mit Kindern sind nach Polen ausgereist, als Gegner der Angliederung befürchten sie Repressalien.

Russische Politiker wie Regierungschef Dmitrij Rogosin haben mittlerweile stolz darauf reagiert, dass sie auf den Sanktionslisten des Westens stehen. Der Präsident selbst lässt sich sein Gehalt demonstrativ auf die betroffene Bank Rossija einzahlen. Er werde gleich am Montag ein Konto bei dem Institut eröffnen, erklärte Putin. An neue Gegenmaßnahmen auf die neuen Sanktionen denkt der Kremlchef nach eigenen Angaben zumindest derzeit nicht.