Wirtschaftsanktionen in EU weiter umstritten

Sanktionen gegen Russland sind in der politischen und diplomatischen Krise das zentrale Thema. Doch die Drohung mit einer Verschärfung sorgt auch innerhalb der EU für Ängste, man fürchtet vor allem einen Verlust von Arbeitsplätzen.

Abendjournal, 21.3.2014

Angst um Arbeitsplätze

In Deutschland verdankt der Großhandel Russland 350.000 Arbeitsplätze. Wirtschaftssanktionen wären eine Katastrophe, hört man heute. Die tschechische Wirtschaftskammer sagt, 50.000 Arbeitsplätze hängen direkt oder indirekt über Zulieferer von Russland ab, weil es der wichtigste Handelspartner außerhalb der EU ist. Wirtschaftssanktionen sind also innerhalb der Union sehr umstritten.

Die bisherigen Sanktionen wirken sich so aus, dass Kunden in Russland bei einigen Banken seit heute nicht mehr mit Kreditkarte zahlen oder Geld abheben können, die Firmen VISA und Mastercard haben ihre Dienste eingestellt. Ein anderes Beispiel: Bei einem Ölhandelsunternehmen mit Sitz in der Schweiz hat der Putin-Vertraute Gennadi Timtschenko heute seinen Anteil verkauft – so will er möglichen Sanktionen zuvorkommen.