DiTech: Auf- und Abstieg eines Vorzeigepaares

Der Computerhändler DiTech muss Insolvenz anmelden. Zehn Filialen sperren zu und ein Masseverwalter übernimmt die Sanierung ohne Eigenverwaltung. Das Unternehmen war vor 15 Jahren vom Ehepaar Damian und Aleksandra Izdebski als "Garagenfirma" in Wien gegründet worden. Mit dem rasanten Aufstieg wurde auch die Politik auf die polnischen Migranten aufmerksam und präsentierte sie als Paradebeispiel für eine erfolgreiche Integration.

Mittagsjournal, 25.3.2014

Rasantes Wachstum

DiTech hat in den vergangenen Jahren ein rasantes Wachstum hingelegt. Der Umsatz verdoppelte sich allein zwischen 2008 und 2012 auf 120 Mio. Euro. Die Verbindlichkeiten von DiTech erhöhten sich laut FirmenCompass zwischen 2011 und 2012 von 17,2 auf 22,7 Mio. Euro, davon 7,7 Mio. Euro bei Banken. Noch zu Beginn des Vorjahres hielt Izdebski an einer massiven Expansion fest.

DiTech leidet allerdings nicht nur am zu schnellen Wachstum, sondern am Trend hin zu Smartphones und Tablets. DiTech hingegen war als "PC-Firma" groß geworden, die Standcomputer aufgerüstet und/oder zusammengebaut hat. Hier waren die Margen auch höher.

Im Oktober des Vorjahres war es zum ersten Mal eng für den bisherigen Vorzeigebetrieb DiTech geworden. Wegen ausstehender Zahlungen hat ein Kreditversicherer bei einem wichtigen IT-Lieferanten den Versicherungsschutz gekündigt. DiTech-Chef Damian Izdebski konnte aber noch einmal eine Finanzierung aufstellen, einen positiven Ausblick gab es auch von Kreditschützern. Der KSV1870 steht dem Sanierungsbestrebungen auch diesmal "grundsätzlich positiv" gegenüber. Seiner großen Leidenschaft, dem Motorsport, hat Damian Izdebski übrigens schon vor Monaten abgeschworen. (Text: APA, Red.)

Übersicht

  • Handel