Turbulenzen um Air Berlin

Air Berlin steckt weiter in schweren Turbulenzen. Die Mutter der heimischen Fluglinie NIKI hat erneut die Bilanzvorlage verschoben und das heizt die Spekulationen an, wohin die Reise der Deutschen geht.

Morgenjournal, 27.3.2014

Deutschlands zweitgrößte Fluglinie kommt nicht und nicht aus den roten Zahlen. Seit Jahren hat Air Berlin zu wenig Einnahmen und zu viel Ausgaben, das Unternehmen steckt mitten im zweiten Sparprogramm. Offenbar stocken die Verhandlungen mit Geschäftspartnern sowie Geldgebern. Ist zumindest die nahe Zukunft nicht gesichert, kann Air Berlin auch keine geprüfte Bilanz vorlegen.

Welchen Kurs könnte die Fluggesellschaft nun einschlagen, damit sie weiterhin unterwegs sein kann?

Zum Beispiel könnte der arabische Großaktionär ETIHAD - ihm gehören an die 30 Prozent der Aktien - Air Berlin indirekt komplett übernimmt. Indirekt deswegen, weil mehr als die Hälfte der Aktien deutsche Besitzer braucht, damit Air Berlin die Flugrechte in der Bundesrepublik behält. Möglich ist auch, dass ETIHAD eine neue europäische Gesellschaft gründet, der etwa Alitalia oder Air Lingus angehören. Möglich ist ebenso, dass Air Berlin von der Börse verschwindet und zerschlagen wird.

Und was bedeutet das für die Österreich Tochter Niki?

Denkbar ist etwa, dass NIKI aus der Gruppe herausgelöst wird und als eigenständiger Ferien- sowie Charterflieger agiert. Niki beschäftigt an die 800 Mitarbeiter und hat zuletzt knapp positiv bilanziert. Klarheit herrschen wird aber offenbar erst in ein paar Wochen, wenn Air Berlin Bilanz und Pläne vorlegen will.