Einigung über Gurlitts Kunstsammlung

Der Münchner Kunstsammler Cornelius Gurlitt hat sich Monate nach Bekanntwerden seiner spektakulären Bildersammlung mit der deutschen Regierung geeinigt und einen Vertrag über den weiteren Umgang mit seinen Kunstwerken geschlossen.

Abendjournal, 07.04.2014

Gurlitt wird Raubkunst zurückgeben

Gemeinsam haben die deutsche Bunderegierung, die bayerische Justiz und die Vertreter des Kunstsammlers Cornelius Gurlitt so etwas wie einen Fahrplan für den weiteren Umgang mit dem spektakulären Kunstfund erarbeitet. Die Grundzüge nennt die deutsche Kulturstaatsministerin Monika Grütters: "Herr Gurlitt hat sich jetzt selber, erstmals, eigenständig und ausdrücklich zu den Washingtoner Prinzipien bekannt. D.h.: Wir können mit der Taskforce die Provinienzrecherche an den fragwürdigen Bildern fortsetzen. Sie bleiben bei Lost Art eingestellt. Und er hat sich entschieden, freiwillig die Bilder zurückzugeben, die tatsächlich Raubkunst und naziverfolgungsbedingt entzogen wurden.

Kunstfund wird von Experten untersucht

Über Bilder, bei denen kein Raubkunstverdacht laut wird, wird Cornelius Gurlitt nach einem Jahr wieder verfügen können. Sie bleiben aber vorerst beim bayerischen Staat in Verwahrung. In die Expertengruppe, die den Kunstfund untersucht, die sogenannte Taskforce, kann Cornelius Gurlitt jetzt auch ein von ihm beauftragtes Mitglied entsenden. In einer Wohnung in München und in einem Haus in Salzburg hatte Cornelius Gurlitt jahrzehntelang die für kriegszerstört gehaltene Kunstsammlung seine Vaters, eine Kunsthändlers, verwahrt.

Salzburger Teil war nie beschlagnahmt

Der Salzburger Teil der Sammlung war nie beschlagnahmt und liegt jetzt in einem geheimen Depot. Nach Angaben von Gurlitt-Sprecher Stefan Holzinger kann Gurlitts Seite selbst in nächster Zeit entscheiden, ob auch die in Salzburg gefundnen Bilder von der deutschen Taskforce geprüft werden sollen, oder ob er das durch eigene Experten erledigen lässt. Die Absicht, Raukunst zurückzugeben, bestehe aber in jedem Fall, so Gurlitts Sprecher.

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