Sicherere Schülertransporte: 0,1 Promille

Für Fahrer von Schüler-Kleinbussen soll künftig ein totales Alkoholverbot gelten, wie sonst für alle Berufsfahrer. Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) will 0,1 Promille für alle Personen einführen, die Kinder befördern.

Mittagsjournal, 9.4.2014

Kein Alkohol und bessere Ausbildung

Ab dem neuen Schuljahr im Herbst soll auch für die Fahrer von kleinen Schultransportern die O,1-Promille-Grenze gelten. Das hat Verkehrsministerin Doris Bures von der SPÖ heute angekündigt.

Pro Jahr passieren rund 25 Unfälle mit Schulbussen. Alkohol ist nicht die Hauptunfallursache. Allerdings sind Lenker unter Alkohol-Einfluss generell ein größeres Risiko, sagt Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit. Das Risiko sei viel höher mit 0,5 Promille als bei 0,1.

Darüberhinaus soll für die Lenker von kleinen Schulbussen auch Änderungen in der Ausbildung geben. Derzeit genügt es, seit drei Jahren den B-Führerschein zu besitzen. Gedacht ist an Erste Hilfe Kurse und an spezielle Trainings für den Umgang mit Kindern. Ein Konzept für diese Zusatzausbildung fehlt allerdings noch. Und auch wer die Kosten dafür tragen soll, ist nicht geklärt. Von Verkehrsexperten werden diese Änderungen seit Jahren gefordert, Bures selbst hat das Paket vor einen Jahr angekündigt.

Projekt Alkolocks

Trotz der langen Vorlaufzeit, sind die Details noch nicht bekannt. Dennoch rechnet die Verkehrsministerin damit, dass diesmal wirklich im Herbst die Änderungen für den sichereren Schülertransport kommen werden. Da aber Kinder nicht nur in kleinen Schulbussen sondern auch im Linienverkehr zum Beispiel mit ÖBB-Postbussen in die Schule befördert werden, hat Verkehrsministerin Doris Bures heute ein Pilotprojekt angekündigt. Zunächst 30 Busse werden mit Alkolocks ausgestattet - das heißt, der Fahrer muss zuerst in ein Gerät blasen, und erst wenn klar ist, dass er nüchtern ist, lässt sich der Bus starten. Der Einbau eines Alko-Locks kostet rund 2.000 Euro, das Pilot-Projekt wird von den ÖBB finanziert.