EU-Wahl: FPÖ voll hinter Vilimsky

Die rassistischen Äußerungen gegen David Alaba waren dann wohl doch das finale Eigentor des Andreas Mölzer: Die FPÖ hat gestern Nachtmittag in ihrer Parteivorstandssitzung aus einer Doppelspitze einen neuen Spitzenkandidaten gemacht: Harald Vilimsky.

Harald Vilimsky

(c) HANS KLAUS TECHT, APA

Morgenjournal, 10.4.2014

Die rassistischen Äußerungen über David Alaba in seiner Wochenzeitung "Zur Zeit" waren dann zu viel, neben anderen Sagern: Andreas Mölzer hat sich als FPÖ-Spitzenkandidat bei der EU-Wahl zurückgezogen, zu groß war offenbar der parteiinterne Druck, vor allem von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Mölzer tritt auch nicht mit einer eigenen Liste an. Neuer FPÖ-Listenerster ist Harald Vilimsky, das war das Ergebnis der Parteivorstandssitzung der Freiheitlichen gestern Nachmittag in Wien.

FPÖ voll des Lobes

Wenig überraschend: FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache lobt die neue Nummer eins auf seiner EU-Liste, Harald Vilimsky: „Er ist der geeignete Spitzenkandidat, jemand, der seit Jahren im Parlament auch entsprechende Arbeit im außenpolitischen Ausschuss leistet, internationale Erfahrung hat. Er ist der, der die Zukunft auf europäischer Ebene mit anderen freiheitlichen Mandataren sicherstellen will im Sinne einer rot-weiß-roten Interessensvertretung.“

Mit Vilimsky werde es gut klappen, sagt auch der frühere Listendritte und jetzige Listenzweite der FPÖ, der EU-Mandatar Franz Obermayr. Man habe eine gute Kameradschaft und Zusammenarbeit. Vilimsky sei ein Spitzenkandidat im wahrsten Sinne des Wortes, der sich auch außenpolitisch im Wiener Nationalrat gut geschlagen habe.

"Nichts Neues" für andere Parteien

Ganz anders sieht man das freilich bei den anderen Parteien. Ob Andreas Mölzer oder Harald Vilimsky, es werde alles beim Alten bleiben, sagen der ÖVP-Spitzenkandidat Othmar Karas und Eugen Freund von der SPÖ. Die FPÖ schade Österreich und sei im Europaparlament isoliert, so Karas. Solche Nationalisten brächten Europa nicht weiter, so Freund. Ob Vilimsky gedämpftere Töne ansetzen werde, zeige sich erst in den Diskussionen.

Ähnlich die Grüne Ulrike Lunacek und Angelika Mlinar von den Neos: dass mit Vilimsky die FPÖ jeglichem Rassismus und Verharmlosung des NS-Regimes abgesagt hätte, das Vertrauen habe sie nicht, so Lunacek. Er sei vollkommen auf FPÖ-Linie, da sei nicht Neues zu erwarten, so Mlinar.

Vilimsky selbst hat bereits angekündigt, er wolle den EU-kritischen Kurs seiner Partei fortsetzen.

Übersicht

  • EU-Wahl 2014