Putin: "Ukraine vor Bürgerkrieg"

Die Offensive gegen prorussische Separatisten in der Ostukraine habe das Land an den Rand eines Bürgerkrieges gebracht, warnte Russlands Präsident Putin nach Angaben der Regierung in Moskau in einem Telefonat mit der deutschen Bundeskanzlerin Merkel. Die USA verteidigten hingegen das militärische Eingreifen der ukrainischen Übergangsregierung.

Morgenjournal, 16.4.2014

Krisengipfel gefährdet

Auch in einem Gespräch mit UN-Generalsekretär Ban Ki-moon kritisierte Putin den zuvor gestarteten Einsatz ukrainischer Truppen. Moskau warnte vor einem Scheitern der für Donnerstag geplanten Krisengespräche in Genf. Aus dem deutschen Bundespresseamt hieß es zu dem Gespräch zwischen Putin und Merkel, die Situation in der Ukraine sei ausführlich erörtert worden. Bei aller unterschiedlichen Bewertung der Ereignisse sei die Vorbereitung des Treffens in Genf im Mittelpunkt gestanden. Dort wollen die Außenminister Russlands, der USA und der Ukraine zusammen mit der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton über Möglichkeiten einer diplomatischen Lösung der Krise beraten. Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier appellierte an die Teilnehmer, das Treffen auch zu nutzen.

USA verteidigen Kiew

Der US-Regierungssprecher Jay Carney bezeichnete die Eskalation als "sehr gefährlich". Russland stehe aber hinter dem Handeln der Separatisten. Man erwarte, dass Kiew "schrittweise und verantwortlich" vorgehe. "Die ukrainische Regierung hat die Verantwortung, Recht und Ordnung herzustellen", sagte Carney in Washington. Die "Provokationen" prorussischer Kräfte "schaffen eine Situation, in der die Regierung handeln muss". (Text: APA, Red.)