Reaktionen auf den Tod von Michael Glawogger

Er war ein Reisender, der ohne vorgefertigte Meinung unterwegs war. Nur von seiner Neugier und von seiner Intuition hat er sich treiben lassen. Mitten in einem großen Projekt ist gestorben: der österreichische Filmemacher Michael Glawogger.

Kulturjournal, 23.04.2014

Michael Glawogger

(c) Gmb Akash

In seinem "Film ohne Namen" hätte er ein Bild der Welt zeichnen wollen, ohne konkretes Thema, ohne Ziel, ohne Wertung. Mitten in diesem filmischen Abenteuer hat Michael Glawogger in der Nacht auf heute in Liberia sein Leben gelassen. Mit dem ORF war Glawogger seit Jahren eng verbunden. Und zuletzt hat er sogar seinen ersten Fernseh-Krimi "Die Frau mit einem Schuh" für den ORF gedreht.

Seine ganz persönliche Handschrift hat Michael Glawogger 1998 mit seinem Film "Megacities" entwickelt. Darin dokumentiert er in 12 Kapiteln den Lebensalltag von Menschen in unterschiedlichen Metropolen. Es folgten die Filme "Nacktschnecken", "Workingman's Death" und Slumming.
Und im Jahr 2009 ist er dann für seine Verfilmung von Josef Haslingers Roman "Das Vaterspiel" mit dem Großen Preis der Diagonale ausgezeichnet worden.

Mit tiefer Trauer reagiert der Verband österreichischer Filmproduzentinnen und Produzenten auf den Tod von Michael Glawogger. In einer Stellungnahme heißt es: "Wir verlieren einen unserer größten Filmemacher, Filmkünstler und Dokumentaristen. Seine Filmwerke haben ihn unsterblich gemacht. Seine filmische Sprache war originär, mit dieser Sprache hat er der Welt von Dingen erzählt, die kein anderer so präzise ausdrücken hätte können".

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