Ukraine: Zeichen der Entspannung
Nachdem die USA gestern neue Sanktionen gegen die russische Führung verhängt hat, setzt Moskau jetzt offenbar auf leichte Entspannung. Die russischen Truppen seien von der ukrainischen Grenze abgerückt, erklärt das Verteidigungsminister. Und eine Widerholung der Ereignisse auf der Krim sei auch nicht geplant, heißt es aus dem russischen Außenministerium.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 29.4.2014
Gespannte Ruhe in Ostukraine
Die USA, die EU und jetzt auch Japan weiten die ihre Sanktionen gegen die russische Führung aus. Tokio hat Maßnahmen gegen 23 Personen getroffen gegen die, wie es in Tokio heißt, der Verdacht besteht die Souveränität der Ukraine zu verletzen. Die EU solle sich schämen, kommentiert das der stellvertretende Außenminister Sergei Ryabkov. Es müsse sich niemand davor fürchten, dass Russland Teile der Ostukraine besetzen werde so wie das auf der Krim passiert ist. Sanktionen würden aber nichts dazu beitragen die Lage in der Ukraine zu beruhigen.
In den umstrittenen Gebieten der Ostukraine herrscht indes gespannte Ruhe - seit gestern ist es zu keinen neuen Zusammenstößen gekommen. Sogar in der von pro-russischen Kräften besetzten Stadt Slovyansk gibt es geteilte Meinungen: Ich bin ohne Zweifel für eine geeinte Ukraine. Mir reicht es schon langsam, die meisten Geschäfte haben zu und es traut sich niemand mehr auf die Straße, erklärt ein junger Mann. Ganz anders ein Pensionist vor dem besetzten Rathaus: Ich unterstütze die Jungs hier. Wen ich mir nur anhöre, was die in Kiew immer sagen: Terroristen. Banditen. Da wäre sogar ich für eine Abspaltung von der Ukraine!
Nichts Neues von OSZE-Beobachtern
Unverändert ist das Los der OSZE-Beobachter, die seit dem Wochenende in der Gewalt der Separatisten sind. Der selbst ernannte Bürgermeister von Slovjansk Ponomarev erklärt, es gebe zurzeit keine Verhandlungen über ihre Freilassung. Verhandelt wird indes in London und zwar über die Rückführung von Geldern, die die Clique des früheren Präsidenten Viktor Janukowitsch gestohlen und ins Ausland verschoben haben soll.
Unterstützung bekommt Kiew dabei von der amerikanischen und der britischen Regierung, erklärt die britische Innenministerin Theresy May. Die offene Wirtschaft und die offenen Gesellschaften des Westens dürften nicht von korrupten Menschen dazu genutzt werden, ihr Geld zu waschen.
Und wie immer in den letzten Monaten gibt es Zweifel daran, wie ernst es Russland mit seinen Ankündigungen tatsächlich meint: Laut Angaben der NATO gibt es noch keinen Hinweis darauf, dass Russland - wie gestern versprochen seine Truppen tatsächlich von der ukrainischen Grenze abgezogen hat.