Ostukraine: Gefechte um Slawjansk
Ukrainische Regierungstruppen haben nach Angaben prorussischer Separatisten eine großangelegte Aktion zur Rückeroberung der ostukrainischen Stadt Slawjansk begonnen. Die Separatisten haben nach eigenen Angaben zwei ukrainische Militärhubschrauber abgeschossen.
8. April 2017, 21:58
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Morgenjournal, 2.5.2014
Slawjansk angeblich umstellt
Die Separatisten haben bei dem Abschuss nach eigenen Angaben einen Piloten getötet und einen weiteren gefangen genommen. Zwei weitere Besatzungsmitglieder seien geflüchtet. Moskauer Agenturen zitierten Separatisten, wonach die Stadt mit mehr als 100.000 Einwohnern von Regierungstruppen mit schwerem Militärgerät umstellt sei. In Slawjansk werden seit einer Woche mehrere OSZE-Militärbeobachter festgehalten.
Die pro-russischen Separatisten weiten unterdessen ihre Machtbasis im Osten der Ukraine weiter aus. Rund 300 Demonstranten stürmten gestern das Gebäude der Staatsanwaltschaft in der Industriemetropole Donezk. Die Separatisten beschuldigten die Strafverfolger, für die Regierung in Kiew zu arbeiten.
Wehrpflicht wieder eingeführt
Wegen der unruhigen Lage im Osten hat die pro-westliche Regierung in Kiew die Wehrpflicht wieder eingeführt. Eigentlich war die Wehrpflicht in der Ukraine vor einem Jahr abgeschafft worden. Nun setzte sie Interimspräsident Alexander Turtschinow über den Erlass "Über Maßnahmen zur Erhöhung der Verteidigungsfähigkeit des Landes" mit sofortiger Wirkung in Kraft, wie seine Verwaltung mitteilte. Demnach sind Männer im Alter von 18 bis 25 Jahren wehrpflichtig. Ziel sei es, der "Gefahr für die territoriale Einheit und der Einmischung in innere Angelegenheiten der Ukraine" zu begegnen, hieß es.
Geiseln: Merkel appelliert an Putin
Der Nervenkrieg um die festgehaltenen OSZE-Militärbeobachter geht indes weiter. Nachdem die Verhandlungen über die Freilassung der seit knapp einer Woche festgehaltenen Militärbeobachter auf der Stelle treten, bat Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel den russischen Präsidenten Wladimir Putin um Hilfe. Merkel appellierte an Putin, seinen Einfluss auf die prorussischen Aktivisten in Slawjansk geltend zu machen, um die Geiseln - vier Deutsche, ein Tscheche, ein Däne und ein Pole - freizubekommen. Milizenführer Wjatscheslaw Ponomarjow sagte "bild.de", er habe noch keinen Kontakt zu Moskau gehabt und seine Gruppe gehorche auch nicht Putin. (Text: APA, red.)