Russland will keine Milch aus Österreich

Die Sanktionen gegen Russland zeigen Wirkung, heisst es aus den USA. Tatsache ist, dass die wirtschaftliche Atmosphäre im Zusammenhang mit Russland angespannt ist. 15 österreichische Molkerei- und Fleischbetriebe dürfen ab heute nicht mehr nach Russland exportieren, wurde nun bekannt.

Morgenjournal, 7.5.2014

Zusammenhang mit Sanktionen dementiert

Offiziell gibt es keinen Zusammenhang mit den westlichen Sanktionen gegen Russland. Offiziell sind die Sperren das Ergebnis einer Inspektionsreise, nach der ein 94 Seiten langer Bericht verfasst wurde. Inoffiziell meinen aber doch einige, dass die österreichischen Firmen jetzt die angespannte Lage zwischen Russland und der EU zu spüren bekommen und indirekt dafür büßen müssen, zumindest vorübergehend.

Komplizierte Gesetze mindern Vertrauen?

Die konkreten Gründe für die Sperren seien bauliche Maßnahmen und es gehe auch darum, dass die Gesetzeslage in Österreich im Veterinär- und Lebensmittelbereich kompliziert ist, weil sie vom Bund bestimmt und von den Bundesländern umgesetzt wird - das ist allerdings überhaupt nicht neu.

Teurer Speck in Russland nicht erhältlich

Die Sperre trifft zum Beispiel die größte heimische Molkerei, die Berglandmilch - sie liefert vor allem Käse nach Russland. Bei den Fleischbetrieben ist es zum Beispiel Grandits oder Handl Tyrol. Die Österreicher sind in Russland vor allem im Hochpreissegment vertreten und nicht mit Massenware.

Kritikpunkte ernst genommen

Rechtlich gesehen gibt es jetzt zwei Monate Zeit für Stellungnahmen der Betriebe, der Landesveterinärstellen und des Gesundheitsministeriums. Bei Berglandmilch zum Beispiel will man die einzelnen Kritikpunkte abarbeiten, Korrekturen anbringen und hofft, dass man bald wieder nach Russland liefern darf.