Vilimsky: "Rennen um Platz 1 ist offen"
Knapp zwei Wochen vor der EU-Wahl zeigt sich FPÖ-Spitzenkandidat Harald Vilimsky im Ö1 Mittagsjournal zufrieden mit dem bisherigen Wahlkampf. Und mit etwas Anstrengung rechnet er sich sogar Chancen auf den ersten Platz aus. Nach der Wahl soll sich aber einiges ändern im EU-Parlament, wenn es nach Vilimsky geht: Halbiert soll es werden, denn zu sagen habe es ohnehin jetzt schon nichts.
8. April 2017, 21:58
(c) Rubra, APA
Mittagsjournal, 13.5.2014
Harald Vilimsky (FPÖ) im Gespräch mit
"EU-Parlament redimensionieren"
Laut Statistik könnte die FPÖ derzeit 20 Prozent der Stimmen bei der EU-Wahl einfahren, ihr Spitzenkandidat aber nur 8 Prozent auf sich vereinen. Diesen Zahlen glaubt Harald Vilimsky nicht: Er kenne eine andere Erhebung, wonach er auf 18 Prozent der direkten Stimmen komme, und das sei nach so einem kurzen Wahlkampf unglaublich. Gute Chancen am Wahltag sieht Vilimsky aber nicht nur für sich selbst, sondern auch für die FPÖ: "Wenn es gelingt in den letzten zwei Wochen noch zwei Prozent dazu zu bekommen, dann ist das Rennen um Platz eins noch offen."
Dass er sich quasi als EU-Parlamentarier in letzter Konsequenz selbst abschaffen wolle, davon will Harald Vilimsky nichts hören. Es gehe darum, das EU-Parlament und seine Kompetenzen zu redimensionieren und mehr Souveränität nach Österreich zurückzuholen, meint der FPÖ-Spitzenkandidat. Vilimsky spricht von einer Halbierung des Parlaments und meint: "Das EU-Parlament hat eh schon jetzt wenig bis gar nichts zu sagen."
"An Sanktionen hängen Schicksale"
Dass die EU-Außenminister neue Sanktionen gegen Russland beschlossen haben, ist für Vilimsky ein falscher Schritt: "Ich halte Sanktionen wechselseitig für so ziemlich das Unklügste, was man derzeit machen kann, denn an den Sanktionen hängen ja menschliche Schicksale." Dem eigentlichen Ziel, Frieden in der Ukraine herbeizuführen, rücke man damit nicht näher, es würden so nur die unterschiedlichen Standpunkte weiter aufgeschaukelt, so Vilimsky.
Eine Denkfabrik aus England, Ungarn und der Schweiz hat kürzlich die Verbindungen zwischen Russlands Präsident Putin und europäischen Rechtsparteien untersucht – ihr Schluss: Putin arbeitet gezielt mit Rechtsparteien zusammen, um die EU zu schwächen. Für Vilimsky "reine Gerüchte": "Wir wissen von dieser Unterstützung nichts." Keine gezielte organisatorische Kooperation also laut Vilimsky, aber: "Jeder sollte versucht sein, in einer Welt, die immer näher zusammenrückt, gegenseitig Standpunkte auszutauschen". Man dürfe sich also dem Dialog nicht verwehren und müsse in alle Richtungen gesprächsoffen bleiben.
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- EU-Wahl 2014