Pfizer lässt bei Übernahmeplänen nicht locker

In der Pharmabranche lässt der US-Konzern Pfizer nicht locker: Der Viagra-Hersteller will den britischen Konkurrenten Astra-Seneca übernehmen und hat sein Milliarden-Angebot noch einmal nachgebessert. Unter Dach und Fach ist bereits eine Übernahme am US-amerikanischen Telekommunikationsmarkt.

Morgenjournal, 19.5.2014

Pfizer: Angebot nachgebessert

Pfizer will jetzt die unglaubliche Summe von 117 Milliarden Dollar auf den Tisch legen, um den bisher unwilligen britischen Rivalen zu schlucken - das sind zehn Prozent mehr als bisher, umgerechnet 85 Milliarden Euro. Das ist mehr als das ganze österreichische Jahresbudget ausmacht. Kommt der Deal zustande, wäre es die größte Fusion in der Geschichte der Branche, Pfizer würde den Schweizer Novartis-Konzern vom Thron des weltgrößten Pharmaunternehmens stoßen.

Die Übernahmepläne kommen aber nicht von ungefähr: Pfizer steht vor schweren Zeiten, weil unter anderem der Patentschutz für das Potenzmittel Viagra abläuft. An Astra-Seneca ist man so interessiert, weil die Briten vielversprechende Krebsmittel entwickeln. In Großbritannien herrscht jedoch große Skepsis, auch von politischer Seite, weil man den Abbau von Arbeitsplätzen fürchtet. Pfizer musste daher schon zusichern, den Großteil der Forschungsabteilung in England zu belassen. Und hofft nun, dass das höhere Angebot die Aktionäre und das Management endgültig umstimmt.

AT&T übernimmt DirecTV

Bereits perfekt ist hingegen eine andere Übernahme im US-Telekommunikationsmarkt: Der Telekomkonzern AT&T kauft den Satelliten-Fernsehanbieter DirecTV um knapp 49 Miliarden Dollar. Hintergrund ist, dass in den USA Video-dienste über das Internet boomen und AT&T durch die Fusion mehr Zuschauer erreichen kann.

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