Pestizide: Zu wenig Beratung beim Einkaufen

Wer für seinen Garten Pflanzenschutzmittel kauft, um Insekten loszuwerden, wird viel zu schlecht oder gar nicht beraten. Das sagt Global 2000 nach Testkäufen in Baumärkten und Gartencentern. Die entsprechende Verordnung ist voriges Jahr geändert worden - nicht zuletzt wegen der Diskussion über das Bienensterben und die Neonicotinoide, die man dafür verantwortlich macht.

Abendjournal, 22.5.2014

"Verbot umgesetzt"

Wer als Hobbygärtner zu einem Pflanzenschutzmittel greift, bekommt es seit dem Vorjahr nicht mehr im Selbstbedienungsverkauf, sondern muss extra danach fragen. Das funktioniert auch, haben die Testkäufe gezeigt. Und noch etwas funktioniert, sagt Helmut Burtscher von Global 2000: Man habe keine Neonicotinoide gefunden, die ja für den privaten Markt verboten worden sind. "Also dieses Verbot ist umgesetzt", so Burtscher.

Die entsprechende Verordnung habe aber auch das Ziel, dass es zusätzliche Information oder Beratung gibt. Und das sei in 90 Prozent der Fälle "nicht einmal im Ansatz passiert", sagt Burtscher. Die Testeinkäufer hätten die Produkte kommentarlos ausgehändigt bekommen.

Genügt der Beipackzettel?

Bei der IG Pflanzenschutz als Vertretung der Produzenten und Händler kontert man, dass es eine gesetzliche Verpflichtung für die Beratung in Bau- und Gartenmärkten nicht gibt. Verpflichtet sei man nur, dem Kunden Informationen über das Risiko zur Verfügung zu stellen - und das könne auf der Verpackung und in der Gebrauchsinformation sein. Dieses Beipackzettelargument sei absurd, kontert darauf wiederum Global 2000. Bei der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) verweist man darauf, dass man bei der Umsetzung der Verordnung in einer Übergangsphase ist. Die Schulungen für das Verkaufspersonal seien erst ab dem nächsten Jahr verpflichtend.

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