Karlheinz Böhm: Mensch für Menschen in Afrika

Wie heute bekannt wurde, ist Karlheinz Böhm, Schauspieler und Gründer der Hilfsorganisation "Menschen für Menschen", tot. Böhm ist gestern im Alter von 86 Jahren nach langer Krankheit in Grödig bei Salzburg gestorben. Bekannt wurde er vorallem durch seine Rolle als Kaiser Franz-Joseph in den Sissi-Filmen der 50er-Jahre und später durch sein Engagement für die Äthiopien-Hilfe. Ein Nachruf.

Karlheinz Böhm

(c) APA/EPA/SEBASTIAN WIDMANN

Abendjournal, 30.5.2014

Wettidee als Start für Hilfsprojekt

Aus Wut über die Ungerechtigkeit ist aus dem Schauspieler Karlheinz Böhm der Mensch für Menschen in Afrika geworden. Das war 1981 mit einer Spendenaktion bei "Wetten dass" angesichts der Dürre-Katastrophe in Äthiopien: "Ich habe mir gedacht, wenn ich die Menschen anspreche, die meine Filme gesehen haben, werden sie mir vielleicht das Vertrauen gegeben, diese Arbeit in Afrika zu beginnen. Das hat ja dann immerhin dazu geführt, dass ich die Wette haushoch gewonnen habe, es sind über 1,2 Millionen Mark zusammengekommen", erzählte Karlheiz Böhm in einem Interview über den Beginn seines Hilfsprojekts.

Seither hat das Motto gelautet "Hilfe zur Selbsthilfe". Und 2006 hat Karlheinz Böhm erklärt, dass er mit den Worten "dritte Welt" und Entwicklungshilfe nicht viel anfangen konnte: "Diese sogenannte Entwicklungshelfe für die sogenannten dritten Länder der Welt haben sich aus dem schlechten Gewissen vom Kolonialismus her entwickelt. Wenn wir jetzt versuchen, diesen Menschen unsere Entwicklungsstadien aufzuoktroyieren, gehen wir einen sehr falschen Weg."

Vom Filmstar zum Menschenhelfer

Vor 86 Jahren war Karlheinz Böhm als Sohn des Dirigenten Karl Böhm geboren worden. Er hat nicht nur den Kaiser Franzl in den Sissi-Filmen gespielt - sondern insgesamt rund 45 Rollen in Kinofilmen. Bei "Menschen für Menschen" hat in den vergangenen Jahren Böhms vierte Frau Almaz die Geschäfte geführt. Sie zieht sich nun aus dieser Funktion zurück, und wird neue Schirmherrin von "Menschen für Menschen".