Ukraine: Lage verschärft sich wieder

Gestern gab es erneut Tote und auch der Ton der Statements von Politikern wird zusehends schärfer: Präsident Poroschenko wehrt sich verbal vehement gegen die Ausschreitungen im Osten des Landes, Verteidigungsminister Kowal spricht von Erfolgen und zurückgewonnenen Gebieten. Wie es den zwei vermissten Gruppen von OSZE-Beobachtern genau geht, ist indes weiter unklar.

Abendjournal, 30.5.2014

Verteidigungsminister verkündet Erfolge

Nach dem gestrigen Abschuss eines ukrainischen Militärhubschraubers mit zwölf Toten verschärft sich die Lage weiter. "Wir müssen alles dafür tun, dass keine Ukrainer mehr durch die Hände von Terroristen und Banditen sterben", sagt der neugewählte Präsident Poroschenko. Zugleich verkündet Verteidigungsminister Kowal militärische Erfolge. Man habe die prorussischen Milizen "vollständig" aus der Region im Süden und Westen von Donezk und dem Norden von Lugansk vertrieben.

Der Verteidigungsminister hat Russland außerdem erneut vorgeworfen, verdeckte militärische Einsätze auf Seiten der Rebellen zu steuern. Das ukrainische Militär werde die Einsätze im Grenzgebiet zu Russland fortsetzen, bis dort Normalität eingekehrt sei.

Verbleib vermisster OSZE-Gruppen weiter unklar

Rätselraten herrscht weiter über das Schicksal der beiden vermissten OSZE-Beobachtergruppen in der Ukraine. Die angebliche Freilassung der ersten Gruppe ist bisher nur von den Separatisten selbst bestätigt worden. Die zweite, seit vorgestern verschwundene Gruppe werde nicht gegen ihren Willen festgehalten, sagt ein Sprecher der selbstausgerufenen Volksrepublik Lugansk. Es handle sich lediglich um eine Empfehlung, die Region nicht zu verlassen - aus Sicherheitsgründen.