Ost-Ukraine: Separatisten räumen auf

In der Ost-Ukraine ist es heute in der Nacht relativ ruhig geblieben. Trotz der Ankündigung der Zentralregierung, einen militärischen Sieg über die Rebellen erreichen zu wollen, geben diese sich gelassen. Sie beginnen die Barrikaden zu räumen und selbst ernannte Bürgermeister und Militärkommandanten geben Pressekonferenzen. Auch die Gefangennahme der OSZE-Beobachter wird bestätigt.

Morgenjournal, 30.5.2014

OSZE-Beobachter bleiben gefangen

Der Abschuss zweier ukrainischer Militärhelikopter wird von den Rebellen als großer Sieg gefeiert. Und auch sonst gibt man sich selbstbewusst. Der selbst ernannte Bürgermeister von Slovjansk bestätigt, die vier OSZE-Beobachter gefangen zu halten. Es gehe ihnen gut. Sie würden aber weiter in Gefangenschaft bleiben, bis alle Fragen an sie beantwortet seien und ihre gesamte Ausrüstung untersucht sei. Grundsätzlich seien sie aber selber Schuld an ihrer Situation: "Sie leben alle und es geht ihnen gut. Es gibt keinen Grund sich Sorgen zu machen. Aber ich habe vorige Woche mit der OSZE gesprochen und ihnen gesagt, sie sind hier in Slovjansk nicht willkommen und sie sollten Donezk nicht verlassen. Aber die vier haben nicht auf mich gehört."

Währenddessen versuchen die pro-russischen Rebellen Disziplin in die eigenen Reihen zu bringen. Eine Gruppe, die sich Vostok Batallion nennt, hat ein von den eigenen Leuten besetztes Regierungsgebäude in Donezk geräumt, sagt der Chef der selbsternannten Volksrepublik Donezk: "Wir haben jeden aus dem Gebäude rausgeworfen, nachdem wir erfahren haben, dass hier geplündert worden ist. Und dass hier viele einfach übernachtet haben. Und wir werden es wieder als Verwaltungsgebäude benützen." Auch vor dem Haus werden die Straßen aufgeräumt und von Barrikaden befreit.

Eurasische Union: EU-Erweiterung als Antwort

Von Seiten der EU gibt es mittlerweile auch eine klare Ansage, wie es in den Beziehungen zur Ukraine weitergehen soll. Nach Gründung der Eurasischen Wirtschaftsunion durch frühere Sowjetrepubliken hat sich EU-Erweiterungskommissar Stefan Füle in einem Zeitungsinterview langfristig für eine Vollmitgliedschaft der Ukraine, Georgiens und der Republik Moldau in der EU ausgesprochen.