Nigeria: Neuerlich mehr als hundert Terrortote

In Nigeria wütet weiter der Terror der Boko-Haram. Am Wochenende töteten die radikal-islamischen Kämpfer mehr als hundert Menschen. Am Samstag überfielen sie ein Dorf, gestern zündeten sie in einem Lokal eine Bombe, wo viele Menschen ein Fußball-Spiel im Fernsehen verfolgten.

Morgenjournal, 2.6.2014

Terror immer blutiger

Kurz vor der Ausgangssperre sind die Menschen unterwegs nach Hause. Einige sitzen noch in einem Lokal und sehen sich im Fernsehen ein Fußballmatch an. Da explodiert die Bombe. Mehr als 30 Menschen werden getötet. Die radikal islamistische Terrorgruppe Boko-Haram hat das Lokal als Ziel ausgewählt, weil dort Bier ausgeschenkt wird. Der Ort liegt in der Nähe der Grenze zu Kamerun. Hier haben am Sonntag Gefechte zwischen Soldaten und Boko-Haram-Kämpfern stattgefunden. Mindestens 40 Menschen sind dabei getötet worden.

Schon am Samstag haben die Terroristen bei einem Überfall auf drei Dörfer in Nordnigeria mindestens 42 Menschen getötet. Die Angreifer sind auf Lastwagen mit Sturmgewehren, Benzinbomben und Sprengstoff in die Dörfer eingedrungen, berichten lokale Medien. "Das Schießen dauerte etwa sieben Stunden", berichtet eine Zeugin. Niemand habe sich den Tätern entgegengestellt.

Nach wie vor verschwunden bleiben die entführten Schulmädchen. Hier haben sich hunderte Christen zusammengefunden um für sie zu beten: "Unsere Stärke liegt im Gebet", sagt der Priester. "Wir unterstützen das Militär. Und unsere Mädchen werden freikommen." Doch der Kampf der Boko Haram wird zunehmend blutiger. In den vergangenen sechs Wochen sind 470 Zivilsten bei Anschlägen getötet worden.