Nigeria: USA schicken Soldaten
Nach einer Reihe schwerer Terroranschläge der Islamisten finden heute große Demonstrationen in Nigeria statt, vor allem, um an die vor mehr als fünf Wochen entführten rund 200 Schulmädchen zu erinnern. In mehreren Städten weltweit sollen gleichzeitig Solidaritätsdemonstrationen stattfinden. Die USA haben gestern ihre Unterstützung bei der Suche nach den Mädchen verstärkt. 80 US-Soldaten wurden nach Nigeria entsandt.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 22.5.2014
Neue blutige Anschläge
In Nigerias Hauptstadt Abuja wollen heute Demonstranten vor die Regierungsgebäude marschieren. Sie fordern stärkere Maßnahmen im Kampf gegen die Terrororganisation Boko Haram und eine intensivere Suche nach den über 200 Schulmädchen. Mehr als 5 Wochen sind seit der Entführung der Schulmädchen aus der nördlichen Stadt Chibok vergangen, bisher fehlt weiterhin jede Spur.
Gestern hat ein Berater von Präsident Goodluck Jonathan angekündigt, Nigeria will jeden nötigen Schritt unternehmen, um die entführten Schulmädchen zu finden, so Reuben Abati. Doch die blutigen Anschläge Anfang der Woche deuten eher auf eine Verschlechterung der Situation hin: 120 Tote in der Stadt Jos am Dienstag, wenige Stunden später dann 48 Tote ganz in der Nähe der Stadt Chibok, wo die Mädchen entführt wurden.
USA erhöhen Druck
US-Präsident Barack Obama hat gestern den Kongress schriftlich informiert: 80 weitere US Soldaten sollen sich an der Suche nach den Mädchen beteiligen. Bisher haben die USA Aufklärungsflugzeuge und Drohnen zur Verfügung gestellt, plus eine Hand voll Experten. Die 80 Soldaten sollen nun aus dem Nachbarland Tschad aus die Suchaktion unterstützen, allerdings weiterhin vor allem im Bereich Aufklärungsarbeit. Von einem Bodeneinsatz ist derzeit nicht die Rede.
In den USA sind die entführten Schulmädchen ein Thema, dass die Öffentlichkeit sehr bewegt. Präsidentengattin Michele Obama setzt sich vehement für die Befreiung der Mädchen ein und hat sich der internationalen Kampagne unter dem Motto „bring back our girls“, bringt unsere Töchter zurück angeschlossen. Die Leiter der internationalen Kampagne in Nigeria sind erleichtert, dass die Internationale Gemeinschaft sich an der Suche beteiligt, sagt eine Leiterin der bring back our girls Initiative in Nigeria, Hadisa Bala.
Es gibt Hoffnung wir glauben dass die Mädchen noch leben und dass Nigeria mit der großen Unterstützung die wir bekommen die Mädchen retten kann, so Hadisa Bala aus Abuja.