Angst vor Deflation groß

Das Statistik-Amt der EU, Eurostat, hat heute in Luxemburg die aktuellen Zahlen über die Inflation vorgelegt. Sie lag im Mai im Euroraum bei 0,5 Prozent.

Abendjournal, 3.6.2014

Die Angst vor der Deflation ist momentan groß, als die vor weiter fallenden Preisen. Das kann nämlich bedeuten, dass die Menschen lieber warten und vorerst doch nichts kaufen, und die Firmen wiederum investieren nicht. Das würde dann eine Spirale in Gang setzen, bei der Preise und Gehälter sinken, das Wachstum immer kleiner wird und die Arbeitslosigkeit steigt.

Die EZB, die Europäische Zentralbank, ist ja so etwas wie die Hüterin der stabilen Preise. Sie kommt übermorgen wieder zusammen. Was kann die EZB tun, womit rechnet man?

Die meisten rechnen damit, dass der Leitzins noch niedriger wird. Jetzt ist er bei 0,25, also einem Viertelprozent, man rechnet mit 0,1, also einem Zehntelprozent. Damit bekommen Banken extrem günstig Geld von der EZB.

Und was heißt das für Sparer bzw. für Kreditnehmer?

Grundsätzlich bleiben die Sparzinsen wohl weiter so niedrig, auf der anderen Seite sind Kredite ausgesprochen günstig. Allerdings gibt es gerade in südlichen Ländern Probleme mit der Kreditvergabe, gerade kleine und mittlere Unternehmen bekommen sie gar nicht oder nur sehr schwer. Da könnte die EZB den Banken eine Strafe verordnen, wenn sie sich günstiges Geld holen, es dann aber nicht weitergeben. So etwas, also eine Zweckbindung, hat es bisher noch nicht gegeben, das wäre ein neues Instrument.