Nationalbankexperte: Fünf Prozent über eine MIllion
Um die tatsächlichen Vermögenswerte in Österreich für die Einhebung möglicher Steuern zu erheben, fehlt es an konkreten Daten. Das sagt Martin Schürz, Experte für Vermögensverteilung der Nationalbank. Derzeit könne nur auf Schätzungen zurückgegriffen werden. Die Schere jedenfalls zwischen arm und reich sei jedenfalls extrem hoch. Über eine Million an Vermögen hätten fünf Prozent der Österreicher.
8. April 2017, 21:58
(c) EXPA/ GERT STEINTHALER
Morgenjournal, 5.6.2014
Nationalbankexperte Martin Schürz im Gespräch mit
Im Streit um die Steuerreform ist derzeit die sogenannte Millionärssteuer das große Thema. Der Vermögens- und Umverteilungsexperte der Nationalbank, Martin Schürz, hat im Ö1-Morgenjournal die im Streit zwischen SPÖ und ÖVP kolportierten Zahlen relativiert - aber auf die krassen Unterschiede von Reichtum in Österreich hingewiesen.
Auf dem Gebiet der Vermögensverteilung hätten die Top Fünf-Prozent mit über einer Million fast die Hälfte des gesamten Kuchens. Im Gegensatz dazu haben die untere Hälfte nur vier Prozent Anteil. Interessant befindet Schürz auch die Eigenwahrnehmung: die Reichen glauben nicht reich zu sein, sondern finden sich in der Mitte angesiedelt, während sich arme Menschen überschätzen. Die Volumina jedenfalls, die sich auf einige Wenige konzentrieren, seien ganz beträchtlich, so der Vermögensforscher der Nationalbank.
