Steuern: Koalitionsparteien weiter uneinig
Seit Tagen ist sie der Zankapfel zwischen SPÖ und ÖVP: eine Steuerreform bzw. eine Vermögenssteuer, die SPÖ hat gestern noch einmal den Druck erhöht und bleibt dabei: Kommen soll die Reichensteuer ab 2015. Denn die Millionäre in Österreich würden bisher viel zu sehr geschont. Die ÖVP sieht das traditionell anders - ihr sind die Belastungen für die Reichsten schon genug.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 5.6.2014
1,5 Mrd vermögensbezogene Steuern derzeit
Die SPÖ beharrt darauf: Schon 2015 sollen Vermögen ab einer Million Euro besteuert werden, treffen soll das die 80.000 reichsten Österreicherinnen und Österreicher, und bringen soll das dem Staat gemeinsam mit einer Erbschafts- und Schenkungssteuer knapp zwei Milliarden Euro im Jahr.
Die ÖVP bremst, Parteichef und Finanzminister Michael Spindelegger will eine Steuerreform erst ab 2016. Reiche sollten dann aber geschont werden, immerhin gebe es schon den Spitzensteuersatz von 50 Prozent auf Einkommen, die Kapitalertragssteuer - und außerdem mehrere vermögensbezogene Steuern in Österreich.
Der Großteil davon entfällt auf die Grunderwerbssteuer, sie bemisst sich auch nach einer Reform am niedrigen Einheitswert, die SPÖ hätte sich hier eine noch stärkere Belastung gewünscht.
Im Vorjahr hat die Grunderwerbssteuer laut Finanzministerium und Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO rund 790 Millionen Euro gebracht - gefolgt von der jährlichen Grundsteuer mit zuletzt knapp 650 Millionen Euro.
Insgesamt haben die vermögensbezogenen Steuern im Vorjahr laut WIFO mehr als eineinhalb Milliarden Euro ausgemacht, im internationalen Vergleich liegt Österreich bei diesen Steuern aber noch weit hinten.