Iran: Einzelgespräche mit Vetomächten
Im Atomstreit mit dem Iran scheint die erhoffte Einigung doch noch in weiter Ferne zu liegen. Nach den USA wollen jetzt auch Deutschland und Frankereich Einzelgespräche mit den Verhandlern aus Teheran führen. Je näher die selbst auf-erlegte deadline für ein Abkommen rückt, desto deutlicher wird, dass es noch immer zahlreiche ungelöste Probleme gibt.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 10.6.2014
Uneinigkeit bei Anzahl der Zentrifugen
Bis Ende Juli sollte eigentlich eine umfassende Einigung im Atomstreit gefunden werden. Doch das erklärte Ziel des Iran auf der einen Seite und der fünf UNO-Vetomächte, USA, Frankreich, England, Russland und China sowie Deutschland auf der anderen, scheint gefährlich zu wackeln.
Laut Frankreichs Außenminister Laurent Fabius gibt es bei den Gesprächen mit dem Iran nach wie vor grundlegende Meinungsverschiedenheiten. Etwa bei der Anzahl der Zentrifugen: Diese sind für die Anreicherung von Uran notwendig, das dann in Folge entweder zur Stromerzeugung genutzt werden kann oder eben wie der Westen vermutet für den Bau von Atombomben. "Wir halten einige hundert Zentrifugen für zulässig", sagt Fabius heute, aber die Iraner würden tausende wollen. "Warum aber braucht man Tausende Zentrifugen, wenn man nicht auf eine Atombombe hinarbeitet?" Fabius spricht laut aus, was der Westen fürchtet.
Iran will Gespräch verlängern
Unterhändler aus Paris treffen morgen mit iranischen Vertretern zusammen und noch diese Woche wollen auch Deutschland und Russland in Teheran Einzelgespräche führen. Sie dienen als Vorbereitung auf das nächste mehrtägige Treffen in Wien kommende Woche. Unterdessen regt Teheran die Verlängerung der Gespräche an. Sollte es bis zum 20. Juli keine Einigung auf ein Gesamtpaket geben, müsste man einfach sechs Monate länger verhandeln.