Die Sammlung Anne & Wolfgang Titze

Ausstellung "Love Story"

Vor mehr als 20 Jahren begann das Ehepaar Anne und Wolfgang Titze Kunst zu sammeln. Heute besitzt das österreichisch-französische Paar eine Sammlung mit klingenden Namen: Olafur Eliasson, Matthew Barney, Anish Kapoor und Dan Flavin - um nur einige wenige zu nennen.

"Love Story" heißt die Ausstellung, die der Sammelleidenschaft der Titzes gewidmet ist. Zu sehen ist die Schau in zwei Häusern des Belvedere: Im 21er Haus liegt der Fokus auf Arbeiten der Minimal Art, die das Ehepaar Titze seit den 1990er Jahren schwerpunktmäßig gesammelt hat. In den barocken Räumlichkeiten des Winterpalais wird unter anderem Malerei gezeigt. Darunter: Georg Baselitz, Anselm Kiefer und Gerhard Richter.

Kulturjournal, 16.06.2014

  • Ausstellungsansicht

    Ausstellungsansicht 21er Haus

    (c) Belvedere, Wien/Gregor Titze

  • Ausstellungsansicht

    Ausstellungsansicht Winterpalais

    (c) Belvedere, Wien/Gregor Titze

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Wie groß seine Sammlung Titze ist, das will der international erfolgreiche Unternehmensberater Wolfgang Titze nicht verraten. Man kann den Umfang der Sammlung Titze also nur erahnen. "Wenn man in Zeitungen schaut, oder einschlägige Medien liest, dann heißt es von einem Sammler, er habe 6.000 Kunstwerke, vom nächsten Sammler, er habe 7.000. Wir wollen bei solchen Zahlenspielen nicht mitmachen, uns geht es um Qualität", sagt Wolfgang Titze.

Ein Teil der Sammlung Titze ist jetzt in zwei Häusern des Belvedere zu sehen: Rund 130 Arbeiten von 90 Künstlern und Künstlerinnen - übrigens die erste museale Präsentation der Sammlung Titze in diesem Umfang. Agnes Husslein, Direktorin des Belvedere, hat Wolfgang Titze 1990 im Zuge der Machbarkeitsstudie für das Guggenheim Museum in Salzburg kennengelernt. Die Pläne für einen Guggenheim-Standort in Salzburg platzten bekanntlich, der Kontakt zwischen Agnes Husslein und Wolfgang Titze ist jedoch nicht abgebrochen.

Auf die Größe kommt es nicht an!

"Die Sammlung spannt einen Bogen von den 1950er Jahren bis zur Gegenwart. Der wichtigste Schwerpunkt ist aber sicher der der Minimal Art", sagt Agnes Husslein, Direktorin des Belvedere. Gesammelt hat das Ehepaar Titze zum Beispiel Werke von Donald Judd, Lucio Fontana und Dan Flavin. In der Schau "Love Story" wird unter anderem Dan Flavins erste Leuchtstoffröhrenarbeit aus dem Jahre 1963 gezeigt. In den 1960er Jahren entdeckten Künstler das Licht der Reklametafeln und Neonschriften als Material. Dan Flavin war der erster Künstler, der Skulpturen aus handelsüblichen Leuchtstoffröhren entwickelte. Flavin besorgte sie im Baumarkt und kombiniert verschiedene Farben miteinander. Damit drehte er das konventionelle Verhältnis von Kunst und Beleuchtung um und schuf Objekte, die von sich aus strahlen. Vor allem die Minimal Art und Conceptual Art, sagt Wolfgang Titze, verlange vom Sammler, intensive Recherchen.

"Ich unterscheide ohnehin zwischen Käufern und Sammlern und heute überwiegen - leider auch aus monetären Gründen - die Käufer. Es wird für uns immer schwieriger zu sammeln, denn die Preise sind in absurde Höhen geklettert, vor allem über die Auktionen. Sammler so wie wir suchen nach speziellen Arbeiten und legen Wert auf Qualität", sagt Wolfgang Titze. Die Minimal Art der Sammlung Titze wird im White Cube des 21er Hauses präsentiert. Zeitgenössische Malerei sowie Skulpturen sind hingegen in der einstigen fürstlichen Residenz des Prinzen Eugen, im Winterpalais, zu sehen. Dieser Kontrast zwischen zeitgenössischer Kunst und barocken Repräsentationsräumen wird in der Schau bewusst in Szene gesetzt.

Käufer versus Sammler

"Wenn Sie ins Winterpalais gehen, dann werden Sie sehen, dass es so gehängt ist, wie in einer Wohnung, dass der Geist des Palais sogar unterstützt wird und wenn sie reingehen, ist die überragende Stilistik dieser Räume die Nummer eins und die Werke sind eine Addition", sagt Sammler Wolfgang Titze. Mit der Ausstellung "Love Story" gewinnt die Öffentlichkeit erstmals Einblicke in die Sammlung Anne und Wolfgang Titze. Gezeigt wird eine sehr private Schau, die neben einzelnen kunsthistorischen Highlights auch einige Entdeckungen parat hält.

Die Ausstellung "Love Story. Sammlung Anne und Wolfgang Titze" ist bis Sonntag, 5. Oktober 2014 im 21er Haus und im Winterpalais des Belvedere zu sehen.

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