Erdogan-Besuch: Wenig Freude bei Regierung

Alles andere als begeistert zeigt sich die heimische Regierungsriege über den Besuch des türkischen Premierministers Recep Tayyip Erdogan in Österreich. Deftige Wahlkampfworte Erdogans werden befürchtet, und dass jene, die Integrationsbemühungen untergraben wollen, dadurch Aufwind bekommen.

Mittagsjournal, 17.6.2014

"Krawallmacher" in Wien

Sehr deutliche Worte zum Besuch Erdogans in Wien findet Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP): Er spricht von einem "Krawallmacher", der den türkischen Wahlkampf nach Österreich bringe. Parteikollegin Johanna Mikl-Leitner meint, sie könne es sich nicht aussuchen, ob Erdogan nach Wien komme oder nicht. "Unsere Aufgabe ist es, für Sicherheit zu sorgen." Mikl-Leitner appelliert an Erdogan, mit seinen Worten in Österreich sehr sensibel umzugehen, geht aber vom Gegenteil, einer deftigen Rede, aus. "Deutschland hat das schon gezeigt", so die Innenministerin.

Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) hält von Erdogans Wien-Besuch "nicht sehr viel". Er hoffe, meint Hundstorfer, dass es dadurch zu keiner Polarisierung komme.